Analog Fotografieren: Der Einstieg mit der Canon A1 Spiegelreflexkamera


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Aktualisiert am 09.01.2022

Analog Fotografieren: Der Einstieg mit der Canon A1 Spiegelreflexkamera

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Die digitale Fotografie gibt dir gerade nichts mehr? Du trampelst auf der Stelle? Dann lohnt es sich die “alte” Art zu fotografieren neu zu entdecken: Analog zu fotografieren bietet auch heute noch eine spannende Abwechslung. Mir hat sie sogar die Augen geöffnet und einen Weg gezeigt, wie ich auch meine digitalen Fotos weiter verbessern kann. Und dabei kostet das ganze weniger als du denkst.

Mit welcher Kamera fängt man aber am besten an? Was braucht man am Anfang?

In diesem Artikel will ich dir helfen, den Einstieg in die analoge Fotografie zu meistern. Alles was du dazu für den Anfang brauchst, ist eine günstige analog Kamera. Ich konnte mit der Canon A1 gute Erfahrungen machen. In diesem Beitrag geht es darum, wieso ich gerade diese Kamera so empfehlen kann. Natürlich klappt es auch mit anderen Kameras. Ich will aber speziell auf dieses Modell eingehen. Ich werde dir zeigen, auf was du beim Kauf achten solltest, welche Kamera Einstellungen bzw. Programm-Automatiken die analoge Spiegelreflexkamera bietet und wie du damit in die Welt des Films einsteigst.

Analog Fotografieren mit der Canon A1 Spiegelreflexkamera

1. Analog Fotografieren: Mein Weg zu Canon A1

Wieso eigentlich genau die Canon A1? Zugegeben, anfangs hat mir die Kamera vom Äußeren her eigentlich nicht zugesagt. Dagegen fand ich das Vorgängermodell, die Canon AE1, viel schöner. In ihrem silbernen “Retro Design” sah sie für mich irgendwie einfach schicker aus.

Kurzerhand habe ich sie mir bestellt. Als sie ankam, bemerkte ich das erste, womit man sich wohl bei analogen Kameras auseinander setzen muss: Undichten Stellen und ausgefressenen Spiegeldämpfern.

Wieso das? Über die Jahre löst sich bei vielen analogen Spiegelreflexkameras einfach der Schaumstoff auf, der das Licht daran hindert, in die Kamera einzudringen. Und damit auf den Film zu gelangen. Dies macht sich dann durch sog. “Light Leaks”, also ungewollten Lichtflecken, auf den Fotos bemerkbar. Auch das Stückchen Schaumstoff, das den Spiegel beim Auslösen nach oben “abdämpft” sah sehr mitgenommen aus. Zu den allgemein möglichen Mängeln aber später mehr. Diese Mängel hat man sehr oft und sollten nicht der hauptausschlaggebende Grund sein.

Wieso bin ich dennoch nicht bei der Canon AE1 geblieben? Die Kamera bietet einen komplett manuellen sowie den TV-Modus. Bei Letzterem wird eine feste Verschlusszeit gewählt und die Kamera belichtet durch automatische Auswahl der Blende – daher wird dieser Modus auch Zeitvorwahl genannt.

Ich selbst fotografiere bei Automatik-Programmen aber am liebsten im AV-Modus. Hier wird die Blende fest gewählt und die Kamera findet automatisch die passende Verschlusszeit dazu – also eine Blendenvorwahl. Und gerade wenn ich analog fotografiere, verlasse ich mich lieber auf eine Automatik, statt immer wieder manuell zu belichten. Dadurch ist man flexibler.

Ich recherchierte, welche Kamera mir diesen Modus am günstigsten bieten würde: Und tadaa – mein Fokus fiel nun im wahrsten Sinne auf die Canon A1. Andere Modelle (wenn ich mich recht erinnere) wie die Nikon FE2 bieten auch entsprechende Automatik Programme und sehen dabei auch unglaublich schick aus. Allerdings ist dieses Modell scheinbar etwas beliebter und daher preisintensiver. Ich entschloss mich dazu, mir eine Canon A1 zu kaufen.

2. Eine Analog-Kamera kaufen: Darauf solltest du achten

Was ich gleich über den Kauf schreibe bezieht sich zwar in erster Linie auf die Canon A1, allerdings gelten die Punkte im wesentlichen auch für viele andere Kameramodelle und Hersteller. Was ist beim Gebrauchtkauf einer analogen Kamera also wichtig?

Technische Mängel inspizieren: Sichtbare Mängel

Wie bereits angesprochen sollte man darauf achten, dass die Lichtdichtungen und der Spiegeldämpfer soweit in Ordnung sind. Alles was man nachher noch machen muss kostet Zeit. Zeit ist bekanntlich Geld, was sich im Endeffekt negativ auf den Kaufpreis auswirkt. Allzu streng muss man das aber auch nicht sehen: Viele Dinge sind nur kleinere Mängel, wo es oft sogar Spaß macht die alte Kamera zu reparieren. Ich selbst habe bei meinen beiden Modellen auch im Nachhinein noch kurz Hand angelegt und sie so wesentlich günstiger erstanden.

Im Idealfall ist der Spiegeldämpfer aber noch in Schuss und sieht so aus:

Kaufberatung: Canon A1 mit neuem Spiegeldämpfer aus Schaumstoff
Der alte Spiegeldämpfer hat bereits auf die Mattscheibe gebröckelt und wurde von mir ausgewechselt.

Die Lichtdichtungen auf dem Rücken der A1 sind aus einem ähnlichen Schaumstoff wie der Spiegeldämpfer und sind daher meist ebenfalls im Eimer. Das Material wird irgendwann porös und fällt dann einfach ab. Aber auch das ist auch noch leicht selbst zu machen. Die Dichtungen sitzen in diesen Rillen der rückseitigen Gehäuseklappe:

Lichtdichtungen der Canon A1
Die Lichtdichtungen werden nach einigen Jahrzehnten porös und bröckeln ebenfalls.

Dies kann auch von Hersteller zu Hersteller verschieden sein: 2 von 3 alten Canon Kameras, die ich mir gekauft habe, mussten nachgebessert werden. Letztens habe ich mir eine Minolta Kamera gekauft, bei der das alles noch intakt war. Also einfach immer die Fotos genauer ansehen.

Die neuen Dichtungen habe ich im Internet beim sog. Kameradoktor (nein, das ist keine Fake-Website) bestellt, der hier passgenaue Dichtungen und Dämpfer zuschneidet. Zumindest für die beliebtesten analogen Kameramodelle. So konnte ich auch vorher die Canon AE1 reparieren und hatte dann noch Material für meine Canon A1 Kameras übrig. Hier liegt immer eine kleine Skizze bei, wo jeweils welcher Schaumstoffstreifen anzubringen ist. Der aufwändigste Part ist da eher noch das restlose ablösen und reinigen der alten porösen Schaumstoffen mit Alkohol.

Unsichtbare Mängel

Bei diesen Defiziten kann es beim Kauf im Internet oft haarig werden. Verkäufer schreiben manchmal einfach nicht dazu, ob die Kamera überhaupt noch funktioniert. Dies kommt daher, dass die Dachboden Funde oft einfach ohne groß nachzudenken versteigert werden. Hier hilft es auch nichts, sich die Fotos genau anzusehen.

Bei der Canon A1 ist ein verbreiteter Mangel, dass sie das sog. Asthma hat. Hierbei “schnauft” die Kamera beim Auslösen. Das hat scheinbar ein Großteil der alten Kameras, was aber völlig normal und auch nicht schlimm ist, sofern man es nicht unbehandelt lässt. Ich selbst konnte es mit meinen zwei technischen linken Händen aber innerhalb einer halben Stunde reparieren. Man muss hierzu nur die Bodenplatte entfernen und mit einer Spritze einen einzigen Tropfen Öl an die richtige Stelle, die Spiegelbremse, manövrieren. Diese ist nach all der Zeit verharzt und gibt dann das Geräusch von sich. Das zu Beheben ist kein Problem, wenn man kurz nach einer Anleitung im Netz recherchiert.

Zaun im Winter aufgenommen mit der Canon A1

Löst die Kamera aus?

Meine oben genannte Minolta sieht von außen top aus und wurde auch im Internet als gebraucht und funktionsfähig versteigert. Am Ende hat sie einfach nicht funktioniert bzw. ausgelöst. Dies ist auch ein Grund, wieso sich ein persönlicher Kauf auf dem Flohmarkt oder über Anzeigen lohnen kann. Man bekommt die Sachen hier meistens billiger und kann sie auch noch genauestens begutachten. Das hätte ich mir bei meiner Minolta wohl auch gewünscht.

Meine erste Canon A1 habe ich mir im Internet für ca. 70 – 80 Euro inkl. Winder (Motor, der den Film automatisch transportiert) bestellt. Meine zweite Canon A1 habe ich persönlich vor Ort gekauft, zusammen mit 3 Objektiven, Taschen und einem Blitzgerät – für 100€. Unterm Strich also viel günstiger und dabei konnte ich alles vor dem Kauf inspizieren.

Tipp: Für den Test der Kamera ist es meistens von Vorteil, eine eigene Batterie für die Kamera mitzubringen. Die wirst du später sowieso brauchen und die meisten Kameras werden ansonsten nicht vorführbar sein, weil höchstwahrscheinlich die Batterie leer ist. Ich hatte zu der Besichtigung einer meiner Canon A1 Kameras auch eine Batterie dabei (was den Verkäufer ziemlich verblüfft hat). Ansonsten hätte ich mir kein Bild vom Zustand der Kamera machen können.

Eine analoge Doppelbelichtung
Analoge Doppelbelichtung

Ich konnte die Erfahrung machen, dass die Kamera aus dem Internet, die wohl jahrelang mit Winder-Motor betrieben wurde, den Film auch nur noch mit diesem korrekt transportiert. Über den Transporthebel kommt es zu Überlagerungen der einzelnen Fotos. So kann ich die Kamera auch nur noch mit diesem Winder betreiben.

Wenn ihr eine Kamera mit Winder zum Verkauf seht ist also unter Umständen auch Vorsicht geboten. Allerdings kann man das auch schlecht vor Ort überprüfen, da man theoretisch erst einmal einen Film damit durchlassen müsste.

Beim Thema Objektiv ist es eigentlich das selbe, wie beim Kauf einer digitalen Linse. Einfach gegen das Licht halten und überprüfen, ob es Kratzer, Staubeinschlüsse oder im schlimmsten Fall Pilzbefall (sog. Objektiv Fungus) hat. Meistens sind die alten Gläser aber noch Top in Schuss.

Technische Checkliste zum gebrauchten Kamera Kauf:

  1. Lichtdichtungen intakt?
  2. Spiegeldämpfer intakt?
  3. Asthma? (Spiegelbremse quietscht bei Canon A1)
  4. Löst die Kamera aus?
  5. Funktioniert der Filmtransport korrekt?
  6. Kratzer, Staubeinschlüsse oder Pilze im Objektiv?

Der richtige Preis und Objektiv

Die generelle Preisspanne von analogen Kameras ist immer sehr breit. Es gibt sehr günstige Modelle, an denen dann unter Umständen viel gemacht werden muss. Oder eben etwas “überteuerte” Modelle für 150€, die aber restauriert wurden. Hier kann man aber oft nicht nachvollziehen, wie gut oder umfangreich dies passiert ist.

Man muss wohl etwas Glück haben, ein passendes Modell zu erwischen. Meine zwei Canon A1 Modelle konnte ich ca. im Preisrahmen von 30€ – 70€ kaufen bzw. ersteigern. Wie gesagt ist ein direkter Kauf vor Ort (Anzeige oder Flohmarkt) meist am günstigsten. Im Internet wissen mehr Leute, was der Kram noch wert ist und bieten dann entsprechend.

Bei meinen beiden Modellen musste ich in dieser Preisspanne aber immer das Asthma selbst beheben. Hierzu finden sich aber genug Anleitungen im Internet, so dass das gleich gemacht ist. Die Leute, die die Kameras für über 150€ verkaufen, haben das dann oft schon gemacht.

Ob es das wert ist? Ich denke eher nicht, außer sie haben auch alle möglichen Dichtungen erneuert. Wer einfach nur keine Arbeit haben will, muss zu einer teureren greifen (aber auch hier kann man nichts ausschließen). Wer lustig ist bessert ein paar Kleinigkeiten einfach selbst aus. Ich finde dafür hat man auch irgendwo diese alten Teile, um die man sich dann auch selbst kümmert (da es auch langfristig keinen Kundenservice mehr gibt).

Beim Thema Objektiv konnte ich die Erfahrung machen, dass die analogen Objektive oft teurer als die Kamera selbst sind. Das trifft aber nur auf die wirklich exklusiven Modelle zu – ja, es gab auch schon damals eine 85mm F1.2 L Linse von Canon! Ich selbst habe mir für die Canon A1 das 50mm F1.4 geholt und bin damit zufrieden, auch wenn es die etwas schlechter vergütete Version ist. Das macht für mich aber gerade den analogen Flair aus –  dass eben nicht alles technisch perfekt ist.

Canon A1 analog Kamera mit dem 50mm 1.4
Das 50mm F1.4 ist meine aktuelle Lieblingslinse auf der Canon A1

Die Canon A1 (und weitere Modelle aus dieser Zeit) haben übrigens noch nicht den neueren EF-Objektivanschluss. Hierfür werden Objektive mit FD-Anschluss benötigt.

3. Die analoge Spiegelreflexkamera Canon A1: Einstellungen und Funktionen

Du hast dir eine Canon A1 gekauft? Herzlichen Glückwunsch – du hältst nun eine Kamera in den Händen, die wirklich alles mitbringt, was man braucht. Mit ihr wirst du einen guten Start in die analoge Fotografie haben. Bis auf eine Sache bin ich wirklich voll und ganz zufrieden: Die kürzeste Verschlusszeit liegt leider nur bei einer 1/1000 Sekunde. Das ist zwar nicht weiter schlimm, bei schönem Wetter oder einem Film mit höherem ISO-Wert, den man vielleicht noch vom vorherigen Shooting eingelegt hat, könnte es aber etwas kürzer sein. So könnte man auch bei “helleren” Lichtsituationen auch noch mit Offenblende fotografieren und so eine schönere Unschärfe erzielen.

Ich finde, das ist aber bei dieser Kamera wirklich Meckern auf hohem Niveau. Beim Aufschreiben der ganzen Features bin ich gerade selbst aufs neue ins Staunen gekommen. Welche Funktionen sind aber für mich und meine Fotografie am wichtigsten? Ich bin mit der Kamera größtenteils im Porträt Bereich unterwegs, aber auch etwas Street.

Die Fakten:

  • Belichtungs-Programme: Manuell, Blendenvorwahl, Zeitvorwahl und Vollautomatik
  • Belichtungskorrektur (-2 bis +2)
  • 35mm Film: Kleinbild (so groß wie ein moderner Vollformat Sensor)
  • ISO: 6 – 128000
  • Verschlusszeiten: Bulb, 30 sek – 1/1000 sek
  • Blitzsynchronzeit: 1/60 sek
  • LED Zahlen im Sucher (Verschlusszeit + Blendenwert)
  • Knöpfe: Batteriecheck, On/Off LEDs im Sucher, Blendenvorschau, Belichtungsmessung, Belichtungsspeicher
  • Selbstauslöser: 2 sek und 10 sek
  • Schalter für Doppel- bzw. Mehrfachbelichtungen
  • Verschließbarer Sucher für Langzeitbelichtungen
Knöpfe zur Kamera Einstellung der Canon A1 von oben
Von oben sieht man die wichtigsten Bedienelemente

Welche Funktionen für mich im wesentlichen wichtig ist

Die Blendenvorwahl (oder auch AV-Modus) ermöglicht es bei einer beliebigen Blende zu fotografieren, ohne vorher lange manuell alles einzustellen. Kann nicht auf der gewünschten Blende fotografiert werden, weil das Bild sonst zu hell oder zu dunkel werden würde, blinkt die Verschlusszeit entsprechend im Sucher. So wird dir die Kamera immer signalisieren, dass eine Einstellung nicht passt und du korrigieren musst.

Die Funktion zur Doppelbelichtung habe ich anfangs sehr oft benutzt und damit einige geniale Ergebnisse erhalten. Vor allem mit einem schwarz-weiß Film macht es besonders Spaß. Dafür sollte man die Belichtungskorrektur so einstellen, dass man bei einer Doppelbelichtung quasi jedes Foto nur halb so hell belichtet. Zusammen ergibt es dann ein normal belichtetes Foto. Man macht so einfach das erste Foto und legt den kleinen Knopf neben / unter dem Spannhebel um. So greift dieser “ins Leere”, der Film wird nicht bewegt und kann ein weiteres mal an der selben Stelle belichtet werden. (Der Spannhebel muss bei analogen Kameras nach jedem Bild irgendwie betätigt werden, sonst kann nicht erneut ausgelöst werden).

Das Rad zur ISO-Einstellung hat bei meiner AE1 oft von selbst etwas verschoben. So hat es bei einem Film einmal meine Belichtung verstellt. Bei der A1 hingegen sitzt der bei beiden Modellen bombenfest, sobald er einmal eingestellt worden ist.

Ein technisch aber auch optisch geniales Highlight ist der Wechsel zwischen AV- und TV-Modus. Blenden- und Verschlusszeit-Werte stehen auf der selben Scheibe und werden nur durch eine darüberliegende Scheibe im anderen Modus verdeckt. Die Bedienung dieser Kamera macht einfach nur Spaß!

Ansonsten war es das auch schon im alltäglichen Gebrauch. Wenn man bei extremen Gegenlicht fotografiert, aber den Boden / Model korrekt belichtet haben will, kann man diese Einstellungen auch durch gedrückt halten des Knopfes speichern und belichtet das ganze dann nicht unter. Beim Manuellen Fokus macht auch die Mattscheibe und das klare Sucherbild einen guten Job, den Fokus auch zu treffen. Etwas Übung erfordert es aber dennoch.

Fazit: Mit der Canon A1 in die analoge Fotografie einsteigen

Schon vor dem Kauf habe ich über die Kamera so etwas gelesen wie: Sie ist mit allen möglichen Features ausgestattet. Das bietet den Vorteil, dass man nur einmal Geld ausgeben muss und dann eigentlich alles an Bord hat (anders als bei der AE1, bei der mir der AV-Modus einfach gefehlt hat).

Kombiniert mit einer Festbrennweite macht das Teil einfach nur Spaß und auch die Bedienung ist kinderleicht, wenn man sie einmal verinnerlicht hat. Wer vorher schon mit digitalen Kameras zB. viel im AV-Modus fotografiert hat, wird sich sofort zurecht finden. Im manuellen Modus verwende ich sie fast nie, wobei ich hier bei anderen Modellen mit einer Nadel am Sucherrand schöner finde. Die Canon A1 zeigt hier nur konkrete Werte im Sucher-LED-Bereich an, wie sie belichten würde.

Die häufigsten Mängel sind das Asthma und bröckelnder Schaumstoff. Diese zähle ich zu den einfacheren Defiziten, die sich in kurzer Zeit selbst beheben lassen.

Die Kamera eignet sich gut für den analogen Anfang. Am besten holst du dir als Neuling erst einmal einen günstigen Film aus der Drogerie, um das Ganze zu testen. So lernt man nicht nur, den Film einzulegen und damit umzugehen. Man testet hierbei auch, ob die Kamera überhaupt lichtdicht ist und ob es sonst irgendwelche technischen Probleme gibt, die sich von außen nicht sehen lassen.

Für den doch relativ günstigen Preis kann man sich im Zweifelsfall einfach einmal ein Exemplar gebraucht auf ebay bestellen. Ich habe es nicht bereut. Der Verkäufer sollte nur einige Fotos vom Artikel hochgeladen haben, auf denen man die angesprochenen Merkmale und den Zustand klar erkennen kann.

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Hat man ein gutes Modell erwischt oder ein paar Dinge selbst repariert, hat man eine zuverlässige Kamera für noch viele analoge Fotos. Ich bin mir sicher, dass sowohl Anfänger, Fortgeschrittene und auch Profis noch viel Spaß mit dieser alten Kamera haben werden!

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Markus Thoma

Ich bin Markus und schreibe aus meiner Erfahrung als Berufsfotograf über die kreative Art der Fotografie. Am liebsten fotografiere ich draußen Porträts - bei natürlichem Licht. Denn weniger ist meistens mehr. Hin und wieder bin ich auch gerne mal auf Reisen. Wenn ich gerade nicht fotografiere, findet ihr mich auf Metalcore Konzerten, in der Natur oder am Buffet. Schau doch auch mal auf meinen Social Media Kanälen vorbei:

22 Gedanken zu „Analog Fotografieren: Der Einstieg mit der Canon A1 Spiegelreflexkamera“

  1. Hallo Markus, vielen Dank für Deinen Artikel über die A-1. Ich finde, die A-1 ist ein sehr guter und auch relativ preiswerter Einstieg. Die Objektive sind, da mit den aktuellen Canon Digitalkameras inkompatibel, billig gebraucht zu erstehen und bis auf das “Asthma” gilt die A-1 als recht robust und zuverlässig.

    Antworten
  2. Moin Markus,
    vielen Dank für tollen die Info’s rund um die A-1. Heute Nachmittag habe ich so eine Kamera geschenkt bekommen, dazu eine Menge Zubehör wie Winder, Data-Rückwand, 50mm/1,4, 28mm 2,8, 35-105 mm3,5, Speedlite 199A (alles Canon), dazu noch einige Filter und ein Soligor Teleconverter 2x! Alles sieht aus wie aus dem Laden, kein Kratzer, keine Schramme, kein Asthma!
    Es geschehen also noch Wunder! Die Kamera war vor über 40 jahren mein Traum, erreichbar war allerdings nur die AE-1 Programm.
    Alles Gute
    Henry

    Antworten
  3. Hallo Markus,

    erst heute bin ich auf Deinen wirklich sehr guten Artikel gestoßen und habe festgestellt, dass Du exakt die gleichen Erfahrungen gemacht hast wie ich.

    Nach dem Motto „Back to the Roots“ bin ich vor ein paar Jahren wieder zur Analogfotografie geschwenkt und startete zunächst mit einer alten AE1 Program, die mir von einem Kollegen für 50,-€ inkl. Winder und zwei Objektiven (Canon 50mm 1.4 und Tokina 28-85mm) aus dem Nachlass seines Vaters angeboten wurde. Sie sah sehr gut aus, was für mich damals das Hauptargument zum Kauf war. Dass sie ein reiner Zeitautomat ist, hat mich da noch nicht so sehr gestört. Erst später fehlte mir die Blendenautomatik dann doch. So bin ich zur A1 gestoßen und habe den Wechsel seitdem nicht bereut. Bei Ebay wurde ich schnell fündig und ersteigerte Ende 2018 meine erste A1 für 130,-€ inkl. Tasche, A1-Handbuch (Ludwig Knülle), Deutscher Anleitung, sowie zwei FD-Objektiven samt Köcher (Canon 35mm 2.8 und Canon 70-150mm 4.5). Sie hatte die von Dir beschriebenen typischen „Macken“ wie Asthma sowie sich auflösende Lichtdichtungen und Spiegeldämpfer. Diese habe ich dank YouTube-Anleitungen selbst reparieren können. Es war gar nicht so schwer und hat auch Spaß gemacht. Ist zwar ein wenig Fummelei, jedoch konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Auch das Asthma konnte ich mit Spritze und einem Tropfen Waffenöl beheben. Toll, was man bei den alten Kameras noch alles selbst machen kann.

    Die Lust hatte mich gepackt, so dass ich seit einer Woche stolzer Besitzer einer zweiten A1 bin. Bei diesem Kauf über Ebay habe ich festgestellt, dass man durch gezielte Fragen zur Kamera (z.B. nach dem Batteriedeckel etc.) schnell herausfindet, ob der Verkäufer Ahnung hat. In meinem Fall hatte er absolut keine Ahnung, sondern wollte nur möglichst schnell sein Erbstück zu Geld machen. Die Fotos zeigten nur die Kamera von vorn sowie eins der Objektive. Er wollte oder konnte mir auch keine Fragen beantworten, wodurch mein Interesse geweckt war. Ich bot 99,-€ und erhielt den Zuschlag. Was dann im Paket ankam, war weitaus mehr, als der ahnungslose Verkäufer in der Beschreibung aufgeführt hatte. Anleitungen, Fernauslöser (Revolvergriff), Tischstativ, Blitz von Metz, Filter, Taschen, Gurte etc. und drei super erhaltene Objektive (Canon 28mm 2.8, Canon 80-200mm sowie Tokina 28-85mm). Der Spiegeldämpfer und Dichtungen sind auch noch in Ordnung, und das Asthma habe ich heute mit der Spritze behoben.

    Als Fazit stelle ich fest, dass man auch mit weniger aussagekräftigen Angeboten Glück haben kann. Und spannend ist es auch. Es wird garantiert nicht mein letzter Kauf gewesen sein.

    Viele Grüße,
    Michael

    Antworten
  4. Hallo Markus, die AE1 war kein Vorgängermodell der A1. Kenne die beiden aus der Zeit als sie auf den Markt kamen und ich mich entscheiden musste. Die AE1 kostete damals etwas mehr als die Hälfte der A1. Deshalb musste ich mich damals für die AE1 (nicht AE1 Program, die kam später) entscheiden. Wie du schon richtig gesagt hast ist die AE1 ein reiner Zeitautomat während die A1 auch als Blendenautomat funktioniert. Darüber hinaus hatte sie noch einige andere Features, wie z.B. die Möglichkeit zur Doppelbelichtung, das ging etwas tricky aber auch mit der AE1. Die A1 blieb zu der Zeit mein Traum, aber die AE1 hat viele, viele Jahre zuverlässig ihren Dienst getan und funktioniert noch bis heute. Ach ja, ich hab sie auch mal umgebaut. Habe die zusätzlichen Blitzkontakte zweckentfremdet, so dass man sie anschließend mit einem selbstgebauten elektrischen Fernauslöser auslösen konnte.

    Antworten
  5. Hi, habe die A1 1980 mit dem 1,4/50 für DM 1098,- gekauft (6 Wochen Ferienmaloche)
    1997 habe ich sie stillgelegt und jetzt Anfang 2020 reaktiviert, B/W only, was anderes kennt die nicht. Kerngesund, kein Keuchhusten, alle Dichtungen dicht, nur das Objektiv rastet nicht mehr richtig ein, der Metallknopf springt nicht mehr raus, wie ein M42 Gewinde.
    Und alle neuen FD Objektive ohne Metallring haben die SSC Vergütung, steht nur nicht mehr extra drauf (jedenfalls mein 1,4/50 ;-)

    Antworten
  6. Hi Markus,
    das ist ja ein toller Bericht über die A1. Ich selbst habe als zweite SR nach einer Praktika, war ins Wasser gefallen, mit eine FTb begonnen, so 1972, und bin dann 1982 auf die A1 umgestiegen. In den 90er Jahren habe ich dann Nikon ausprobiert, mit der AF F601, und diese ist dann bei meinem diesjährigen Urlaub beschädigt worden (Lamellen).
    Gestern war ich in einem Fachgeschäft und die Meinung war, nicht reparieren, wenn noch Ersatzteile vorhanden, dann ganz schön preisaufwendig. Bin dann auf die A1 gekommen und einhellige Meinung, mit der wieder weitermachen.
    Versuche jetzt einen “Inspektionsbetrieb” zu finden, der diese Kamera überprüft und säubert.
    Ich habe bisher mit folgenden Objektiven fotografiert:
    Canon 50mm 1:1,4 aus Erstkauf
    Auto Vivitar Telephoto 135mm 1:2,8
    Tokina Master-Zoom 28-70 mm 1:3,5-4,5 und
    Canon FL 35mm 1:2,5
    Mit diesen bin ich jahrelang ausgekommen, es fehlt ein Tele oder Zoom-Tele, welches ist empfehlenswert für die A1.
    Viele Grüße
    Frank

    Antworten
    • Servus Frank,

      es gibt auch einige Tutorials im Internet, bzw. gerade bei den Kameras traue sogar ich mich hier und da mal Hand anzulegen. Habe z.B. auch selbst das Asthma beseitigt oder die kompletten Lichtdichtungen erneuert. Ich denke es ist halb so wild :-)

      Ein Teleobjektiv kann ich dir leider nicht empfehlen, da ich noch keines dafür hatte.

      Viele Grüße,
      Markus

      Antworten
  7. Hi Markus,

    danke für den schönen Artikel. Ich fotografiere nun ein halbes Jahr mit der Ae1 Programm und finde die Bilder grundsätzlich toll. Ich komme von der digitalen Spiegelreflexfotografie und habe mich am Anfang mit dem Scharfstellen mittels Kreis noch etwas schwer getan, besonders bei bestimmten Lichtverhältnissen.
    Was mir immer noch oft passiert, ist, dass im Ergebnis ein ander Bereich des Fotos scharf gestellt ist, als ich beabsichtigt habe (z.B. der Fluss im Hintergrund und nicht die Person davor). zum Teil kommen da auch tolle Fotos bei raus, aber das würde ich natürlich gerne absichtlich machen. ;-)

    Nun ist meine Frage als analog-Anfängerin: wie fokussiere ich richtig und passe meinen Bildausschnitt aber trotzdem so an, wie ich möchte (z.B. Person ist links im Bild, soll aber fokussiert sein). Es passiert mE auch, wenn ich eine hohe Blende nutze, also eigentlich alles scharf sein müsste.
    Vielleicht hast du deine Idee? Ich kann sonst gerne auch einmal ein Beispielbild zukommen lassen.

    Viele Grüße,
    Janna

    Antworten
  8. Hallo Markus,
    Ja, du hast ja recht.
    Ein professioneller Umbau, der auch die Feinjustierung mit beinhaltet kostet beim lensdoktor in England halt stolze 560 Pfund plus Steuer !
    Ok, eine Spiegellose, welche käme da deiner Meinung in Frage.
    Viele Grüße
    Joachim

    Antworten
    • Hi Joachim!

      Neben den Kosten ist man natürlich dann auch unflexibel und kann das Objektiv auch nicht mehr auf einer alten analogen Kamera verwenden. Mit Adaptern kann man es flexibler einsetzen.

      Ich würde mir auf jeden Fall (kann eventuell auch DSLR sein) ein System suchen, wo ich ohne Zwischenlinse im Adapter fotografieren kann (da solche Linsen immer viel Qualität kosten).

      Ich selbst habe Objektive auf Fujifilm und Sony Systemkameras adaptiert. Wenn du mit APS-C Sensor leben kannst, käme vielleicht eine Fujifilm X-T2 oder auch X-T20 in Frage. Eventuell gibt es auch einen Speedbooster, um den Vollformat Flair zu erhalten (Mehr Infos hier: https://journal.markusthoma.com/vollformat-flair-mit-lens-turbo-ii/). Schön und ergänzend sind bei den Fuji Kameras dann auch die analogen Farbsimulationen.

      Die Kamera sollte auf jeden Fall einen guten Sucher und Display haben, weil man dann präzise manuell fokussieren muss. Die Sony A7III würde ich für diesen Zweck nicht empfehlen.

      Viele Grüße,
      Markus

      Antworten
  9. Danke für deine Antwort der Preis variert stark zwischen 80€-und 350€ daher war ich ein wenig überfordert, hatte gestern eines in der Hand, das sah gut, minimal verstaubte Linse aber es rasselte etwas da drinnen, habe es dann nicht genommen. Stell mir vor es war vllt Sand drin!?? lg

    Antworten
    • Hallo Markus,
      Danke für deinen ausführlichen Bericht.
      Ja, ich besitze noch eine
      Canon A-1 aus meinen Anfangszeiten und eine ganze Phototasche dazu passende FD Objektive.
      Durch ein Kauf eines
      fast neuen Canon FD
      300 mm 2,8 Objektives
      bin ich jetzt durch deinen Blog auf die Idee gekommen meine analoge Canon A-1 wieder zu benutzen.
      Ob ich das schärfste Objektiv in dieser Klasse
      zu dieser Zeit zu EOS FE umbau,ich weiss es noch nicht.

      Antworten
  10. Hallo, könntest du mir eine Frage bezüglich der analogen Spiegelreflex Kamera, der canon A1 beantworten, möchte mir das Objektiv 50mm 1.2 zu legen und würde dich gerne fragen, was du meinst, was wäre ein fairer Preis für dieses Objektiv. Die Preisspanne ist so unglaublich gross!?! Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen! LG Sina

    Antworten
    • Hi Sina,

      ich bin aktuell leider nicht so gut informiert, für wie viel dieses Objektiv generell erhältlich ist. Wie so oft bei analogem Equipment könnte ich mir vorstellen, dass der Artikelzustand extrem variieren kann. Am besten wäre ein Verkäufer aus der Region, so dass du die Linse notfalls vorher begutachten kannst.

      Viele Grüße,
      Markus

      Antworten
  11. “Kein Service”ist in dieser Pauschalität nicht korrekt. Die Hersteller haben sich für das alte Gedöns verabschiedet , bei den diversen Reparateuren können auch noch analoge Schätzchen je nach Ersatzteillage behandelt werden.

    Antworten
  12. Lieber Markus, vielen Dank für Deinen wunderbaren Artikel über diese Kamera und Deine schönen Fotos!
    Meine Tochter hat nun ihren lang ersehnten Wunsch erfüllt und hat diese Canan A1. Als erste SpiegelreflexKamera. Ich bin jetzt auf der Suche nach einer schönen Tasche, bzw Schutz für die Kamera am liebsten aus Leder. Kannst Du mir da einen Tipp geben? Auch würde ich ihr gerne noch die Batterien und ein paar erste Filme kaufen (SW und vlt auch Farbe).
    Viele liebe Grüße und alles Gute wünsche ich Dir!
    Diana

    Antworten

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