Fuji 18-55mm F2.8-4.0 XF R LM OIS Test / Review: Lohnt sich das Objektiv im Kit?


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Aktualisiert am 12.05.2022

Fuji 18-55mm F2.8-4.0 XF R LM OIS Test / Review: Lohnt sich das Objektiv im Kit?

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Solltest du das Fuji 18-55mm Objektiv zur Kamera mitnehmen oder nicht? Das ist wie immer die unendliche Geschichte mit den Kit Objektiven. Gerade durch den Preisnachlass in Verbindung mit dem Kamerabody ist das Angebot oft verlockend. Bis zum Kauf meiner Fujifilm X-T2 damals kannte ich bereits das Kit Objektiv von Canon nur zu gut.

Daher war ich erst etwas negativ gegenüber einem weiteren 18-55mm Kit Objektiv gestimmt. Doch dieser erste Eindruck ist gegenüber dem Fuji 18-55mm 2.8-4.0 schnell verflogen. Im Beitrag erzähle ich, wieso ich das Objektiv seit knapp 3 Jahren immer noch in Verwendung habe.

Hier kannst du den aktuellen Preis vom Objektiv auf Amazon prüfen*. Am besten jedoch bei Anschaffung wie z.B. einer Fujifilm X-T3* oder Fujifilm X-T30* mitnehmen.

1. Warum habe ich das Fuji 18-55mm Kit Objektiv gekauft?

Diese Frage ist berechtigt, da ich zuerst eigentlich die Fujifilm zusammen mit einer Festbrennweite kaufen wollte. Allerdings hat der Händler vor Ort nur das Kit Bundle auf Lager gehabt. Da ich sofort eine Zweitkamera gebraucht habe, musste ich also dennoch darüber nachdenken.

Fuji 18-55mm Test

Der Verkäufer meinte natürlich, ich kann es dann auch einzeln verkaufen. Denn bei Fujifilm ist es etwas krasser: Im Kit legt man gegenüber dem Kamerabody Einzelpreis ca. 300 – 400€ extra auf den Tresen. Einzeln ist das Objektiv mit einem UVP von 750€ gelistet und geht aktuell meist für ca. 550-600€ in den Handel.

Zum Vergleich ist das aktuelle Canon 18-55mm Kit Objektiv einzeln aktuell für ca. 170€ erhältlich. Ich bin ehrlich gesagt gerade überrascht, dass es doch so günstig ist. Daher ist die Erwartung an das Fujifilm Kit Objektiv so eben um einiges gestiegen.

Das Ende der Geschichte: Ich habe damals die Fujifilm im Kit gekauft, das Objektiv allerdings niemals einzeln verkauft und letztendlich behalten (wer kennt es nicht…).

2. Haptik und Verarbeitung

Ist es nun unfair, das wesentlich günstigere Canon Objektiv als Referenz heranzuziehen? Eigentlich schon etwas, aber einen anderen Vergleich habe ich nicht. Deshalb muss es da wohl durch.

Beim Thema Verarbeitung, Haptik und Feeling liegen zwischen den Objektiven wirklich Welten. Während sich das Kit Objektiv eben schon (dem Preis entsprechend) relativ minderwertig anfühlt, langt sich das Fujifilm doch sehr hochwertig an.

Es ist zwar ebenfalls in Teilen aus Plastik. Allerdings ist der Fokus- und Zoomring aus stabilem Metall gefertigt. Dadurch fasst sich das Objektiv sehr angenehm und wertig an. Auch das Gefühl beim Drehen der Ringe ist sehr angenehm. Der ausfahrbare Tubus und Blendenring sind aus Plastik. Ebenso wie die “Verkleidung” außenherum. Es fühlt sich aber nichts “billig” an – die Materialien sind durchaus hochwertig.

Fujifilm 18-55mm Kit Objektiv Test
Das Fujifilm Kit Objektiv besitzt eine exzellente Verarbeitung und kommt im typischen Fujifilm Retro Design.

Da war schon das Stichwort Blendenring, wodurch wir zur Ausstattung kommen. Wie bei allen Fujifilm Objektiven lässt sich die Blende am Objektiv per Ring einstellen. Bei diesem Objektiv ist es nicht ganz so schön, da die Skala fehlt. Stattdessen kann man eben einfach unendlich in zwei Richtungen drehen. Durch einen kleinen Schalter kann man die Blendenautomatik aktivieren.

Der zweite Schalter aktiviert den optischen Bildstabilisator.

Das Design wirkt ebenfalls sehr edel. Mit analoger Retro Anmutung kommt das Objektiv in schönem schwarz und minimalistischer Typografie daher.

Fujifilm 18-55mm XF R Review

Zusammenfassung: Die Haptik und verwendete Materialien sind top.

3. Lieferumfang und Auswertung des Datenblatts

In meinem Lieferumfang war sogar eine Fujifilm X-T2 mit enthalten! Spaß bei Seite. Da ich es im Kit gekauft habe, war soweit ich mich erinnern kann nur die Gegenlichtblende und die Anschlussdeckel mit enthalten. Mehr braucht es aber auch nicht.

Zum Datenblatt kann man sagen, dass das Objektiv doch verhältnismäßig klein und portabel ist. Mit nur ca. 6cm Durchmesser und etwas über 7cm Länge auf der Kamera angesetzt ist es perfekt für’s Reisen. Es wiegt dabei nur 311g. Die Fujifilm X-T2 inkl. Akku und Speicherkarte kommt damit auf insgesamt 829g.

Das etwas kleinere 16-50mm XC Kit Objektiv (das meistens der X-T20 beiliegt) ist noch einmal etwas kleiner. Aber eben auch optisch wieder schlechter. Wenn dann würde ich dieses XF 18-55mm Objektiv nehmen.

Der Filterdurchmesser beträgt wie auch bei Canon Kit Objektiven 58mm. Daher könnt ihr eure Filter bei einem Systemwechsel oftmals einfach weiter verwenden.

Fujifilm Kit Objektiv im Test

Das Objektiv liefert eine Blende von F2.8 bis F4.0. Im Vergleich zu den herkömmlichen Canon Kit Objektiven ist das schon einmal wesentlich besser (diese haben oft nur F3.5 bis F5.6). Das heißt nun übersetzt, dass ich mit dem Fujifilm Objektiv auf 18mm eine doch passable Offenblende von 2.8 habe. Ab ca. 21mm springt die Blende dann auf F3.2, ab ca. 33mm auf F3.6 und ab ca. 40mm sind es dann nur noch F4.0. Für ein Kit Objektiv in dieser Größe finde ich die Leistung der Lichtstärke vollkommen in Ordnung.

Mit integriert ist wie oben schon erwähnt auch der optische Bildstabilisator (OIS). Dieser funktioniert erstaunlich gut und kann bei weniger Licht ein paar Blendenstufen in der Belichtungszeit ausgleichen. Beachte, dass dieser nur Eigenbewegung ausgleicht. Menschen in Bewegung werden nur durch kürzere Verschlusszeit scharf.

Durch die Brennweite von 18-55mm ist die Brennweite eigentlich ein guter Allrounder. Ich persönlich fotografiere damit meistens Landschaften. Die Brennweite ist aber auch für viele andere Bereiche geeignet und ein gutes Immerdrauf. Für Portraits greife ich allerdings auf Objektive mit höherer Offenblende zurück.

Da sich in der Artikelbezeichnung nicht das “WR” findet, besitzt das Objektiv keine weiteren Dichtungen zur Wetterfestigkeit. Eine lange Verwendung im starken Regen ist daher nicht empfohlen.

4. Das Fujifilm Kit Objektiv im Praxis Einsatz

Ich fotografiere beruflich meistens Portraits- und Hochzeiten. Das Objektiv habe ich anfangs sogar relativ oft bei Reportagen genutzt. Für Portraits halte ich das Objektiv allerdings eher ungeeignet. Hier greife ich lieber auf Objektive mit Blende 1.2 (wie das Fujifilm 56mm*) oder eben F1.4 wie mein Fuji 23mm 1.4 zurück. Es sei denn, man fotografiert z.B. im Studio vor Hintergrund, wo man keine allzu große Offenblende benötigt.

Stattdessen findet das Objektiv in der Praxis vor allem den Einsatz als Immerdrauf-Allround Linse, bevorzugt auf Reisen. Hier ist das Gewicht und Größe eben sehr vorteilhaft. Ich hatte das Objektiv so z.B. auch schon mit in Südafrika im Gepäck. Hier habe ich es rundum für alles, was ich dort eben so entdeckt habe eingesetzt. Highlights davon kommen gleich noch in den Bildern aus dem Alltag.

Ich nutze das Objektiv für Reisen, dortige Landschaften und teilweise Reportagen. Meistens eben Einsätze, die Flexibilität, geringes Gewicht und keine hohe Offenblende erfordern.

Wichtig ist anzumerken, dass das für mich alles Szenarien mit genügend Licht sind. Eine APS-C Kamera bei wenig Licht mit Blende F4.0 zu fotografieren bringt den ISO zum glühen.

Fujif 18-55mm Test

Das Fotografieren mit dem Objektiv macht sehr viel Spaß. Zum einen durch das stimmige Design zum Body. Zum anderen, da die Kamera damit sehr gut ausbalanciert ist.

Der Fokus fällt kaum auf – was bedeutet, dass er schnell, leise und treffsicher arbeitet. Um genau zu sein ist er komplett lautlos. Ganz im Gegensatz zum Fuji 18mm F2 Pancake. Dort erinnert der Autofokus vom Geräusch her an eine Kaffeemühle.

Auch fällt der Bildstabilisator wirklich auf. Im Gegensatz zur internen Sensorstabilisierung der Sony z.B. merkt man hier schon im Sucher, wie ruhig das Bild wird.

5. Fuji 18-55mm Test durch Beispielfotos aus dem Alltag

Zunächst will ich ein paar Bilder aus dem Alltag zeigen. Diese sind alle in einem moody Bildstil bearbeitet.

Solche Bildlooks bekommst du mit meinem THO Lightroom Preset Paket hin, das ich dir an dieser Stelle empfehlen möchte. Hier gibt es nicht nur Presets, sondern auch jede Menge Profile. So kann entweder die Stärke der Farblooks reguliert, oder der Bildlook auch noch einmal verfeinert werden. Auf der Presetseite stelle ich dir das alles in einem Video vor.

Nun aber zu den Fotos, die ich bisher mit dem Objektiv schießen konnte. So siehst du, was mit der Linse generell möglich ist.

Fuji 18-55mm Review
Fujifilm Kit Objektiv Test
Fujifilm Kit Objektiv Test
Fujifilm Kit Objektiv Test
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Fujifilm 18-55mm Beispielfotos
Fujifilm 18-55mm Testbericht
Fujifilm 18-55mm Test
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Fujifilm XF 18-55mm f/2,8-4,0 R LM OIS Test
Fujifilm XF 18-55mm f/2,8-4,0 R LM OIS Test
Fujifilm XF 18-55mm f/2,8-4,0 R LM OIS Test
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Fuji 18-55mm Test
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Fuji 18-55mm Review
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6. Verwendung für Videos

Wenn dir der Bildlook vom Objektiv gefällt, kann es auch für Videos eingesetzt werden. Dabei ist der stille Autofokus auf dem Material nicht hörbar. Der integrierte optische Bildstabilisator lässt auch Aufnahmen aus der Hand bis zu einem gewissen Grad zu.

7. Pixelpeeping und Technik: Schärfe, Verzerrung, Chromatische Aberrationen und Vignettierung

Mir ist es wichtig, dass ich diesen technischen Punkt erst zeige, nachdem man die Fotos aus dem Alltag gesehen hat. Dennoch will ich auch ausführlich auf die technische Seite des Objektivs eingehen.

Als Vergleichsobjektive habe ich von Fuji noch zwei Festbrennweiten – das ist vielleicht unfair, einen anderen Vergleich kann ich aber nicht ziehen. Zudem gibt es oft auch Zoom Objektive, die teilweise z.B. mehr Schärfe als eine günstigere Festbrennweite bringen. Und genau das will ich testen.

Die beiden Objektive, mit denen ich vergleiche, sind das Fuji 18mm F2 (ca. 550€) und das Fuji 23mm F1.4 (ca. 890€).

Dabei teste ich also immer jeweils stichprobenartig auf zwei Brennweiten und verschiedenen Blendenwerten.

Schärfe im Bildzentrum

Für den Schärfetest habe ich zunächst wieder einen Geldschein aufgehangen.

Im Folgenden gibt es immer einen Crop auf die Bildmitte. Beachte dabei immer die feinen Linien des Geldscheins.

Vorher: 18-55mm @ F2.8 / Nachher: 18mm @ F2.8

Ich finde das sieht sehr ähnlich aus. Die Festbrennweite ist einen feinen Hauch schärfer, ist eben auch von Offenblende F2.0 bereits auf F2.8 abgeblendet. Das Zoom Objektiv ist noch auf der absoluten Offenblende. In dieser Hinsicht ist das eine akzeptable Leistung in der Bildmitte.

Dieser leichte Vorteil ist auch bei Blende F4.0 noch zu sehen. Ab Blende F5.6 erhält man weitestgehend die selbe Bildschärfe in der Mitte.

Vorher: 18-55mm @ F5.6 / Nachher: 18mm @ F5.6

Vergleicht man es (entsprechend gezoomt) mit dem 23mm 1.4, so ist auf Blende F4.0 ein deutlicher Schärfevorteil der Festbrennweite zu sehen.

Vorher: 18-55mm @ F4.0 / Nachher: 23mm @ F4.0

Das war zu erwarten. Doch auch hier legt sich der Vorteil ab Blende F5.6 auf ein Minimum.

Vorher: 18-55mm @ F5.6 / Nachher: 23mm @ F5.6

Beim Thema Bildschärfe im Zentrum orientiert sich die Leistung des Kit Objektivs also durchaus auf Niveau der 18mm F2 Festbrennweite. Im Bereich von 23mm kommt es aber natürlich nicht an das Premium 23mm 1.4 Objektiv heran. Ein Fazit ziehe ich am Ende.

Schärfe am Bildrand

Für den Schärfetest am Bildrand fotografiere ich immer im 45° Winkel, so dass der Horizont direkt in die Bildecken läuft. So erkennt man wirklich am Randbereich, wie die Linsen abschneiden.

Von diesem Ausgangsfoto aus wird im Folgenden immer auf die Bildecke unten rechts gezoomt und ein Ausschnitt gezeigt.

Vorher: 18-55mm @ F2.8 / Nachher: 18mm @ F2.8

Ich musste gerade wirklich zwei mal überprüfen und nachschauen, ob ich nichts vertausche. Aber das Zoomobjektiv auf Offenblende schlägt das bereits abgeblendete 18mm F2 um Welten in den Bildrändern. Auch die Verzerrungen von der Festbrennweite sehen nicht so schön aus. Sehen wir uns das noch auf Blende F5.6 an.

Vorher: 18-55mm @ F5.6 / Nachher: 18mm @ F5.6

Auch hier ist das Kit Zoomobjektiv der Gewinner. Am Bildrand bildet das 18mm F2 traurigerweise einfach nicht sonderlich gut ab. Die Performance vom Zoom kann sich hier im Vergleich mehr als sehen lassen.

Nun noch der Vergleich mit dem 23mm Objektiv.

Vorher: 18-55mm @ F4.0 / Nachher: 23mm @ F4.0

Wie erwartet kommt das Zoom auch hier nicht an das 23mm 1.4 heran. Zumindest nicht auf Blende F4.0. Hier konnte das F1.4er Objektiv schon sehr weit abgeblendet werden.

Vorher: 18-55mm @ F8.0 / Nachher: 23mm @ F8.0

Auch auf Blende F8.0 liegt die Festbrennweite vorne, der Abstand ist aber geringer geworden. Ich denke, wenn man das Zoom Objektiv bei Landschaften (oder wenn man eben Schärfe bis in die Bildecken braucht) abblendet, erhält man passable Ergebnisse.

Bildlook und Bokeh

Schärfe ist nicht alles. Diese trägt zwar auch zum Bildlook bei. Für mich definiert aber vor allem auch das Bokeh die Charakteristik. Bei einem Zoomobjektiv auf APS-C kann man nun nicht unbedingt von Quantität sprechen. Eher will ich auf die Qualität eingehen.

Vorher: 18-55mm @ F2.8 / Nachher: 18mm @ F2.8

Auch hier offenbart ein Ausschnitt einfacher die Charakteristik.

Vorher: 18-55mm @ F2.8 / Nachher: 18mm @ F2.8

Hier wird deutlich, dass das Bokeh der Festbrennweite einfach ruhiger läuft. Die Unschärfe vom Zoom Objektiv erscheint dabei recht störrisch.

Selbes Beispiel folgt mit dem 23mm 1.4.

Vorher: 18-55mm @ F3.2 / Nachher: 23mm @ F3.2

Hier noch der Zoom:

Vorher: 18-55mm @ F3.2 / Nachher: 23mm @ F3.2

Okay, ich kann’s nicht lassen. Aber ich zeige nun auch noch einfach den Folgenden Vergleich um  zu zeigen, was eben mit der Festbrennweite möglich ist:

Vorher: 18-55mm @ F3.2 / Nachher: 23mm @ F1.4

Vielleicht hilft dir dieser Vergleich am Ende, falls du vor hast, Portraits zu fotografieren. In diesem Fall bietet sich wohl eine Festbrennweite einfach besser an.

Chromatische Aberrationen

Ja, es werden immer wieder einmal Farbsäume an Kontrastkanten auftauchen. Allerdings handelt das Fuji 18-55mm Kit Objektiv diese z.B. gegenüber dem 18mm F2 ziemlich gut. Dafür zeige ich noch einmal den Vergleich von oben:

Vorher: 18-55mm @ F2.8 / Nachher: 18mm @ F2.8

Hier siehst du, dass die Farbsäume zwar existieren, aber nicht sonderlich stark. Auch hier schneidet die Festbrennweite deutlich schlechter ab.

Vignettierung und Verzerrung

Diese beiden Eigenschaften habe ich nicht bis aufs Letzte geprüft. Wieso? Im Alltag hatte ich bisher nie große Problem damit. Ein weiterer Punkt ist, dass im Gegensatz zu den anderen Fehlern diese beiden mit einem Klick heraus korrigiert werden können. Und das zeige ich dir einfach mal im folgenden Beispiel:

Vorher: 18-55mm @ F2.8 unkorrigiert / Nachher: 18-55mm @ F2.8 mit Lightroom Profilkorrekturen

8. Fazit und Empfehlung: Fuji 18-55mm Review

Ich glaube nicht, dass ich mir dieses Objektiv einzeln (oft zwischen 550€ und 700€ (!)) gelistet kaufen würde. Ich habe es damals im Bundle zusammen mit meiner Fujifilm X-T2 erhalten. Dort gab es das Objektiv noch für einen Aufpreis von 300€ mit dazu.

Für einen effektiven Preis von 300-400€ kann man sich die (Mit)Anschaffung schon eher überlegen. Das Objektiv macht als Immerdrauf und auf Reisen einfach Spaß. Es besticht durch die sehr gute Verarbeitung, Design, lautlosem und schnellem Fokus sowie einer höheren Offenblende gegenüber anderen Kit Objektiven.

Die direkte (Premium)Konkurrenz  zu diesem Objektiv ist das Fujifilm XF 16-55mm F2.8*. Dieses verkörpert umgerechnet das Allrounder 24-70mm F2.8 für die Fujifilm Kamera und ist dazu wetterfest. Auch die Bokehqualität dürfte bei diesem besser sein. Es ist bei ca. 1000€ im Handel erhältlich.

Zurück zum Fujifilm 18-55mm Kit Objektiv:

Das Objektiv schlägt sich im Vergleich zur 18mm F2 Festbrennweite ziemlich gut und wird in Sachen Bildqualität mit diesem Vergleichbar. Das 18mm F2 ist wohl durch die kompakte Bauart einfach nicht in der Lage, die bestmögliche Bildqualität zu liefern. An ein Premiumobjektiv wie das 23mm F1.4 kommt das Kit Objektiv allerdings um Welten nicht ran. Wie immer ist es allerdings nur wieder eine Frage, was man eben braucht.

Wer sollte das Kit Objektiv nicht mit kaufen?

Du bist nicht viel unterwegs (oder hast eine andere Kamera für Reisen)? Du willst nur Premiumobjektive in deinem Schrank? Du bist Portraitfotograf und möchtest ein butterweiches Bokeh? Gewicht stört dich im allgemeinen nicht, lieber noch etwas mehr Bildqualität? Du arbeitest beruflich und möchtest deinen Kunden auch beim Zoomobjektiv die höchste Qualität und Bildlook liefern? Dann ist das Kit Objektiv eher nichts für dich. Stattdessen würde sich in diesem Fall anbieten, die 400€ Aufpreis gleich in eine tolle Festbrennweite zu stecken. Von Fujifilm gibt es hier gerade neben den teuren F1.4 Objektiven auch die etwas günstigeren, kleineren und wetterfesten F2.0 Festbrennweiten. Ein paar Empfehlungen will ich gleich noch mitgeben.

Das Kit Objektiv ist natürlich alles andere als ein Portraitobjektiv. Dafür ist es auf Offenblende nicht brillant genug. Das Bokeh ist nicht wirklich in Fülle vorhanden und etwas störrisch.

Wer sollt sich das Kit Objektiv mit sichern?

Du bist oft auf Reisen oder unterwegs, wo du gerne ein kleines Kamerasetup dabei hast? Hier fotografierst du statt Portraits gerne mal Landschaften oder Szenarien ohne großes Bokeh? Du fotografierst eher tagsüber? Du brauchst ein Objektiv zur Überbrückung, bis du dir deine vielen tollen Premium Festbrennweiten zusammengespart hast? Oder aber du fotografierst wie ich sowieso nur selten mit Zoomobjektiven, willst aber für den Notfall dennoch auf eines ausweichen können? Du fotografierst gerne privat Freunde und Familie und suchst ein Immerdrauf Objektiv? Dann solltest du überlegen das Kit Objektiv mitzunehmen. Es braucht nicht viel Platz und Gewicht im Fotorucksack und ist sehr flexibel.

Ich z.B. habe überlegt, ob ich nach Südafrika nur das 18mm F2 mitnehme. Einfach, um das Setup leicht und mobil zu halten. Etwas Zoom wollte ich allerdings nicht missen. Somit habe ich das kleine Kit Objektiv mit in den Trekking Rucksack geschmissen und habe kaum gemerkt, dass ich es dabei habe. Somit kommt dieses Objektiv schnell mal an Orte, wo die große Festbrennweite wohl aus Gewichtsgründen daheim bleiben würde.

Vor allem wenn man neu in ein System einsteigt, sollte man sich überlegen, ob man nicht dieses Objektiv als “Notfall” Objektiv zwischen seinen geliebten Festbrennweiten mitnimmt.

Links zum Objektiv und günstigen Start-Festbrennweiten (ca. 400€):

Durch den hohen Einzelpreis des Kit Objektivs jedoch am besten bei Anschaffung wie z.B. einer Fujifilm X-T3* oder Fujifilm X-T30* mitnehmen.

Ansonsten empfehle ich einfach direkt auf gute Festbrennweite zu sparen, die man gerne die nächsten 10 Jahre einsetzt. Hier würde ich wohl zum Fujifilm 23mm F1.4* und Fujifilm 56mm F1.2* greifen. Mit dieser Kombination deckt man so gut wie alles ab. Auch in diesem Fall kann es sinnvoll sein, das Kit Objektiv zum Start mitzunehmen, um bis zum Zeitpunkt der Anschaffung teurer Objektive zu überbrücken.

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Markus Thoma

Ich bin Markus und schreibe aus meiner Erfahrung als Berufsfotograf über die kreative Art der Fotografie. Am liebsten fotografiere ich draußen Porträts - bei natürlichem Licht. Denn weniger ist meistens mehr. Hin und wieder bin ich auch gerne mal auf Reisen. Wenn ich gerade nicht fotografiere, findet ihr mich auf Metalcore Konzerten, in der Natur oder am Buffet. Schau doch auch mal auf meinen Social Media Kanälen vorbei:

7 Gedanken zu „Fuji 18-55mm F2.8-4.0 XF R LM OIS Test / Review: Lohnt sich das Objektiv im Kit?“

  1. Hallo,

    ich brauche Hilfe: habe mir ein X-T3-Kit mit dem XF 18-55 zugelegt… habe aber für das Objektiv kein Manual und weiß nun nicht so recht, wie ich die “Schalter” sinnvoll schalte…
    Kann mir jemand helfen?

    Thx/ Axel

    Antworten
    • Schalte den Bildstabilisator an, indem du den OIS Schalter auf ON stellst. Den anderen Schalter stellst du auf das Blendensymbol (nicht auf A) – dann kannst du die Blende manuell über den Ring wählen.

      Antworten
  2. Es gibt jetzt ein neues Fujifilm Fujinon XF 23mm F1,4 R LM WR was das alte 1.4er ablöst und einige Verbesserungen enthält was Auflösung und Autofokus betrifft. Grüsse

    Antworten
  3. Hi Paul,

    das 16-55mm 2.8 ist auf jeden Fall das bessere Objektiv und auch schon für die großen Fujifilm Kameras gebaut. Geld, das man in solch gutes Glas anlegt, ist auf jeden Fall nicht verloren. Man sagt ja immer Glas hat man länger als die Kameragehäuse. Allerdings ist es wie du sagst vielleicht etwas groß und schwer für das kleine Einsteiger Gehäuse. Oder du guckst dich mal noch nach einer Fujifilm X-T30 oder gebrauchten X-T2 oder X-T3 um :-)

    Viele Grüße,
    Markus

    Antworten
  4. Ich kann dein Fazit bestätigen – als „Immerdrauf“ ist die Kit-Linse allemal sehr gut geeignet! Für anspruchsvollere Arbeiten greife ich auch lieber auf die Fujicrons zurück. Ich habe inzwischen das 18-55 gegen das 16-80 abgelöst .

    Antworten

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