Lightroom Bildbearbeitung einfach erklärt: Die einzige Anleitung, die du für den Einstieg brauchst


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Aktualisiert am 02.02.2025

Lightroom Bildbearbeitung einfach erklärt: Die einzige Anleitung, die du für den Einstieg brauchst

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Die digitale Fotografie erfordert eine Arbeitsumgebung für Bildverwaltung und Bearbeitung. Lightroom ist dafür das Schweizer Taschenmesser für Fotografen – ein Tool, das den Umgang mit RAW-Bilddaten ziemlich einfach macht: Vom Bildimport über Markierung und Auswahl, Verwaltung, Bearbeitung, Retusche und Bild Export zeige ich dir gleich den kompletten Workflow.

Vor und nach der Bearbeitung mit Lightroom

Ja, es bedarf ein bisschen Einarbeitung – doch wenn du dir jetzt 14 Minuten Zeit nimmst, wirst du in deinem restlichen Fotografie-Leben wohl Tage an Arbeit sparen. Denn ein umständlicher Workflow wird dich langfristig viel mehr Zeit kosten!

Eigentlich ist Lightroom nämlich sehr einfach zu bedienen. Lass uns also starten und deinen Workflow auf Vordermann bringen!

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Der Überblick: Lightroom Classic verstehen

Bevor wir gleich loslegen, gibt es ein paar Dinge die du in der Theorie verstehen musst:

  • Lightroom Classic ist die Desktop-Version mit etwas mehr Funktionen. Vor allem für Profis sind Plugins der ausschlagebende Faktor: So kannst du direkt eine Verbindung zu deiner Fotocloud herstellen oder einen Midi-Controller verbinden.
  • Lightroom CC ist die Cloud-Variante und im Endeffekt dasselbe wie Lightroom Mobile. Durch die Cloud Synchronisierung der Fotos und auch Tablet Kompatibilität also ideal für unterwegs. Für langfristige Bildbearbeitung und einen strukturierten Workflow empfehle ich aber Classic.
  • Lightroom ist nicht destruktiv: Das bedeutet, dass du deine Original-Dateien nicht veränderst. Alle Anpassungen werden in einem „Katalog“ gespeichert. So kannst du experimentieren, ohne Angst vor Fehlern zu haben.
  • Bibliothek: Diesen Bereich in Lightroom nutzt du für Import, Organisation und Auswahl deiner Bilder.
  • Entwickeln: In diesem Modul bearbeitest du deine Fotos mit einem Farblook und führst grundlegende Korrekturen durch. Auch Retuschen sind in Lightroom möglich.

1. Bilder importieren: Bitte direkt von der SD-Karte!

Der erste Schritt beginnt in der Bibliothek. Hier importierst du deine Fotos über den Button unten links. Du wirst gleich sehen, dass das Import-Fenster sehr logisch aufgebaut ist: Von links angefangen wählst du aus, von wo du importieren willst. In der Mitte wählst du die entsprechenden Fotos aus. Oben wählst du, ob du die Dateien physisch kopieren willst. Und rechts wählst du das Ziel aus, also den finalen Speicherort.

Fotos in Lightroom importieren – so geht’s

  1. Klicke links unten auf »Importieren«
  2. Wähle links deine SD-Karte als Quelle aus
  3. Aktiviere die Option »Unterordner einbeziehen«, damit alle Fotos angezeigt werden.
  4. Wähle die gewünschten Bilder aus
  5. Wähle rechts unter »Ziel« einen übergordneten Ordner auf deiner Festplatte. Lightroom erstellt automatisch einen neuen Ordner für deine Fotos, sobald du »In Unterordner« aktivierst

Tipp: Kopiere Dateien niemals manuell von deiner SD-Karte über den Datei-Explorer. Auch dann müsstest du die Fotos noch importieren. Spar dir also doppelte Arbeit und nutze Lightroom für diese Aufgabe! Kontrolliere dafür, ob oben in der Mitte der Modus »Kopie« aktiv ist.

2. Bilder markieren und auswählen: Die erste Sortierung

Zuerst verschaffst du dir einen Überblick über deine Fotos und erstellst eine erste Sortierung. Wichtig: Lösche niemals Fotos von deiner Festplatte. Denn später brauchst du oft doch noch eine Alternative.

Bilder mit Lightroom markieren und auswählen

  1. Gehe die Bilder durch und drücke bei jedem guten Foto die Taste P. Dadurch erhalten die Bilder eine kleine weiße Fahne
  2. Für die Vergleichsansicht wählst du mehrere Fotos an und drückst die Taste N. Unerwünschte Bilder kannst du aus dieser Ansicht mit gedrückter STRG bzw. CMD-Taste und einem Klick darauf entfernen
  3. Statt die Fotos von der Festplatte zu löschen, blendest dir jetzt nur die mit der Fahne markierten Fotos ein. Dafür filterst du die Fotos über die Filterleiste oben in der Kachel-Übersicht durch Klicken auf das Fahnen-Symbol

Wie das genau funktioniert, siehst du in meinem Lightroom Grundlagen Youtube-Video.

3. Grundlegende Bild-Korrekturen von RAW-Dateien

Im Entwickeln-Modul kannst du für eine einfache Bildbearbeitung zunächst einfach nur ein paar Korrekturen vornehmen. Für optimale Bildqualität und Ergebnisse solltest du im Entwickeln-Modul immer mit Bildern im RAW-Format arbeiten.

Grundlegende Bildkorrekturen mit Lightroom anwenden

  • Der wichtigste Regler ist die Belichtung. Wähle den Regler so, dass dein Hauptmotiv ausgewogen erscheint. Vermeide ausgebrannte Lichter und abgesoffene Schatten
  • Nutze den Weißabgleich, um Farbstiche zu entfernen. Wähle eine Vorlage wie »Tageslicht« oder »Bewölkt«, je nach Aufnahmeort. Mit dem Temperatur-Regler justierst du dann final nach
  • Dreh dein Bild mit dem Freistellungs-Werkzeug gerade und optimiere den Anschnitt
  • Senke die Lichter, um überstrahlte Bereiche zurückzuholen
  • Helle die Tiefen auf, damit dunkle Bereiche mehr Details zeigen
  • Der Kontrast macht das Bild knackiger
  • Verwende den Farbmischer im HSL-Bereich, um übertriebene Sättigung zu reduzieren. Nutze die Pipette, klicke auf einen Bereich im Bild und ziehe nach unten, um die Intensität zu verringern
  • Da RAW-Bilder keine Schärfe besitzen, kannst du im Details-Bereich die Schärfe etwas erhöhen. Wähle je nach Aufnahmesituation und Motiv einen Betrag zwischen 40 und 80

4. Farblooks: So gibst du deinen Bildern Emotionen

Farben sorgen für Emotionen in deinem Foto. Und verwandeln ein gutes Foto in ein großartiges.

Vorher: Unbearbeitet // Nachher: Fertig mit Farblook bearbeitet

Es gibt zwei Möglichkeiten, um einen Farblook in Lightroom anzuwenden

  1. Du erstellst dir von Grund auf einen Farblook in Lightroom. Das dauert sehr lange und erfordert ein Auge für Farben und Know-How – insbesondere über Gradationskurven, HSL-Sektion und Kalibrierung
  2. Du nutzt ein fertiges Lightroom Preset. Das sind kleine Dateien, die alle Regler Einstellungen gespeichert sind. Du kannst diese dann mit einem Klick auf dein Foto anwenden

Ich selbst arbeite im Alltag auch mit fertigen Presets, die ich mir über Monate erstellt habe. Sonst wäre der Aufwand viel zu groß und der Farblook im Fotografie-Portfolio nicht wirklich einheitlich.

Für gelungene Farblooks mit wenigen Klicks nutzt du mein THO ONE Lightroom Preset Paket. Damit erhältst du ein funktionierendes System für grandiose Farblooks. Und überzeugst langfristig mit einem professionellen Bildlook.

Eine Anleitung, wie du einen kompletten Farblook erstellst würde den Rahmen von diesem Beitrag sprengen. Wenn du es dennoch von Grund auf lernen möchtest, empfehle ich dir meinen kostenlosen Lightroom Crashkurs.

5. Lightroom Stapelverarbeitung: Mehrere Bilder gleichzeitig bearbeiten

Stapelverarbeitung in Lightroom: Mehrere Bilder gleichzeitig bearbeiten

Eine der Hauptstärken von Lightroom ist es, dass du mehrere Bilder gleichzeitig bearbeiten kannst. So stellt du im Nullkommanichts komplette Bildserien fertig. Dafür bearbeitest du zuerst ein Foto und kopierst die Bearbeitung dann auf die restlichen Fotos.

So bearbeitest du mit Lightroom mehrere Bilder gleichzeitig:

  1. Bearbeite ein Foto fertig und wähle es aus
  2. Wähle anschließend alle zu bearbeitenden Bilder aus (etwa mit STRG bzw. CMD + A). Beachte, dass immernoch dein bearbeitetes Foto als Hauptbild ausgewählt sein muss
  3. Klicke auf unten rechts auf »Synchronisieren« und setze die Häkchen bei allen Einstellungen außer bei Freistellung. Dadurch werden die Anpassungen auf alle Fotos übertragen.
  4. Korrigiere nun bei den Fotos noch manuell kurz die Belichtung, Weißabgleich und Freistellung

Je nachdem welche Haken du anwählst, kannst du auch nur einzelne Einstellungen wie z.B. den Weißabgleich auf mehrere Bilder gleichzeitig anwenden. Sinn macht das, wenn sich während dem Shooting die Lichtverhältnisse geändert haben.

Eine zweite Möglichkeit ist es, dass du immer alle Fotos ausgewählt lässt und den kleinen Schalter am Synchronisieren Knopf aktivierst. Dadurch werden Änderungen live mit allen Fotos synchronisiert. Das benötigt aber auch mehr Rechenleistung.

6. Mit Lightroom retuschieren ist super einfach

Dass man für Retuschen immer gleich Photoshop braucht ist ein Irrglaube. Denn 90% der Dinge kannst du auch einfach mit Lightroom retuschieren. Egal ob kleine Pickel oder die Entfernung störender Objekte im Hintergrund – Lightroom hat einfache Werkzeuge dafür.

Seitdem die künstliche Intelligenz integriert ist, funktioniert das alles super schnell und z.B. die Hautglättung auch für ganze Bildserien.

So funktioniert die Lightroom Hautretusche:

  1. Wähle im Masken-Menü »Person« aus und wähle die Haut von Gesicht und Körper aus. Erstelle die Haut-Maske
  2. Wähle die Haut-Maske aus und wähle oben unter »Preset« die Vorgabe »Haut weichzeichnen«
  3. Passe die Weichzeichnung über den Stärke-Regler an. Für ein natürliches Ergebnis nimmst du die Stärke auf ca. 40% zurück
  4. Nutze das Entfernen-Werkzeug im Reparieren-Modus (Pflaster-Symbol) für die entfernen einzelner Hautunreinheiten wie z.B. Pickel.
  5. Wähle die Quelle immer so nah wie möglich an der ausgebesserten Stelle möglichst nah (falls nicht sichtbar, blende dir dafür die Werkzeug-Überlagerung mit der Taste H ein)

So kannst du mit Lightroom Objekte entfernen:

  1. Öffne das Entfernen-Werkzeug (Taste Q) und wähle den Entfernen-Modus (Radierer-Symhol)
  2. Setze den Haken bei »Generative KI«
  3. Wähle das zu entfernende Objekt großzügig und inkl. Schatten aus
  4. Klicke rechts auf »Entfernen« und Lightroom beginnt den Bereich zu ersetzen
  5. Wähle über die Pfeile rechts eine der drei »Variationen« aus, die am natürlichsten aussieht

Und deine Bearbeitungszeit halbieren? Und gleichzeitig bessere Ergebnisse erzielen? Dann komm in meinen Lightroom Kurs »Lightroom Regelt«. Hier gebe ich dir aus über 10 Jahren Lightroom die besten Tricks für einen super effektiven Workflow mit.

7. Export: Die fertigen Fotos abspeichern

Um deine Fotos nun fertig abzuspeichern, musst du die Bilder aus Lightroom exportieren. Dabei musst du je nach Verwendungszweck verschiedene Einstellungen wählen. Für Social Media benötigst du nur eine einfachere Web-Qualität. Für hochqualitative Drucke benötigst du eine optimale Qualität.

So exportierst du deine fertigen Fotos aus Lightroom

  1. Wähle alle Fotos aus, die du exportieren möchtest
  2. Klicke mit der rechten Maustaste auf die Fotos und wähle »Exportieren…«
  3. Stelle im Export-Dialog je nach Endmedium die Qualität und Auflösung ein

Diese beiden Einstellungen solltest du treffen:

  • Druck-Qualität: JPEG, 80%-100% Qualität, maximale Auflösung (nicht in Bildschirm einpassen!)
  • Web-Qualität: JPEG, 70% Qualität, 1920px (lange Kante), Schärfe für Bildschirm Stufe niedrig; Wichtig: Vermeide eine Beschränkung auf eine fixe Dateigröße, da jedes Bild unterschiedlich komplex ist und Luft zum Atmen braucht

Tipp: Speichere diese Einstellungen jeweils als Vorlage links im Export-Dialog. Die Vorlage findest du dann immer direkt unter »Exportieren«, wenn du mit der rechten Maustaste auf ein Foto klickst!

Fazit: Lightroom Bildbearbeitung ist schnell und einfach

Lightroom ist einfacher, als es am Anfang vielleicht aussieht. Im Endeffekt benötigst du nur die Bereiche Bibliothek und Entwicklung. In der Bibliothek importierst und wählst du die Fotos aus. Im Entwicklung-Modul kannst du Fotos korrigieren, mit einem Farblook bearbeiten und sogar retuschieren.

Um wirklich schnell mit Lightroom arbeiten zu können, solltest du dir die wichtigsten Shortcuts einplanen (diese gehe ich im Detail auch in meinem Lightroom Videokurs durch). Empfehlenswert ist auch der Einsatz von einem Midi-Controller für Lightroom, wodurch du doppelt so schnell bearbeiten kannst.

Falls du aktuell monatlich für Lightroom bezahlst, solltest du auch unbedingt die Jahrespreis für Lightroom ansehen. Hier gibt’s oftmals günstigere Konditionen. Check die aktuellen Preise hier: Lightroom Jahresabo* | Lightroom + Photoshop Jahresabo*

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Markus Thoma

Ich bin Markus und schreibe aus meiner Erfahrung als Berufsfotograf über die kreative Art der Fotografie. Am liebsten fotografiere ich draußen Porträts - bei natürlichem Licht. Denn weniger ist meistens mehr. Hin und wieder bin ich auch gerne mal auf Reisen. Wenn ich gerade nicht fotografiere, findet ihr mich auf Metalcore Konzerten, in der Natur oder am Buffet. Schau doch auch mal auf meinen Social Media Kanälen vorbei:

1 Gedanke zu „Lightroom Bildbearbeitung einfach erklärt: Die einzige Anleitung, die du für den Einstieg brauchst“

  1. Vielen Dank für die komprimierte Einführung in LRC.
    Mich würde weitergehende Optimierung mit KI und Funktionen wie zum Beispiel HDR in LR interessieren.

    Antworten

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