Was macht ein gutes Porträt Foto aus? Eine pauschale Antwort gibt es nicht – oft hört man an dieser Stelle aber: Das Bild muss etwas aussagen oder eine Geschichte erzählen. Was das Foto erzählt fängt schon beim Model an, zieht sich über das Outfit und die Location. All diese Faktoren tragen schon dazu bei, dass das Bild eine Story bekommt.
Eine sehr einfache aber effiziente Methode ist aber auch der Einsatz von Foto Requisiten. Damit sind Gegenstände bzw. Accessoires gemeint, die du bei deinem Fotoshooting zusammen mit dem Model in Verbindung setzt. Dadurch kann das Foto eine komplett andere Bedeutung bekommen. Im folgenden Beitrag will ich dir zeigen, wie auch du in deinen Fotos mithilfe von Fotorequisiten eine Geschichte erzählst.
Diese und viele weitere nützliche Techniken habe ich auch in meinem Leitfaden für lebendige Portraitfotografie zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
1. Nach welchen Fotoshooting Accessoires du Ausschau halten solltest
Bevor wir dazu kommen, wo du Fotorequisiten herbekommst, ist es wichtiger zu wissen, was du überhaupt suchst. Und diese Frage ist sehr vielseitig, denn es kommt darauf an, welche Idee du umsetzen willst. Wenn du das noch nicht weißt, kannst du dich andersherum auch von Gegenständen inspirieren lassen.
Ich will nun einmal ein paar Beispiele für Fotoshooting Accessoires bringen. Je nach Aufnahmeort und Bildstil verwendet man unterschiedliche Dinge.
- Lichterketten und Wunderkerzen (selbstleuchtende Requisiten)
- Getränkeflaschen und Dosen
- Hüte und Decken
- Vintage Gegenstände (Koffer, Vogelkäfig, etc.)
- Regenschirme
- Blumen und Pflanzen
- Rucksäcke und Taschen
- Symbolische Gegenstände (Spiegel, Schlüssel, etc.)
Und das sind nur einige wenige Beispiele um die Gedanken weiter anzustoßen. Die Möglichkeiten sind unendlich.
Wohl angemerkt sei hier, dass es sich bei extravarganten Kleidungsstücken wie auffälligen Hüten natürlich auch um eine Art Requisite handeln kann.
Hat man im Vorfeld keinen Geistesblitz, kann man sich auch beim Anblick der Requisite eine Idee zu überlegen. Dazu sehen wir nun, woher man die Gegenstände bekommt.
2. Wo du Foto Requisiten findest
Wo findest du interessante Gegenstände? Die Antwort ist ganz einfach: Überall. Jeder Laden auf der Welt kann dir womöglich eine geniale Fotorequisite verkaufen – es kommt viel mehr auf deine Idee an. Hast du noch keine Idee, lässt du dich inspirieren.
Der absolut beste Tipp für die Requisitensuche ist:
Sieh dich auf Flohmärkten und Secondhand Läden um.
Hier findest du allerlei Dinge, an die du wahrscheinlich noch nicht einmal gedacht hast. Und das noch zu einem verhandelbaren Preis. Hierbei musst du nur deinen Gedanken vor Ort schon freien Lauf lassen und dir blitzartig vorstellen können, wie du den Gegenstand zusammen mit deinem Model in deinem Porträt verwenden könntest.
Eine weitere Anlaufstelle ist natürlich das Internet. Hier kann man wie gewohnt alles mögliche bestellen. Auch ich habe hier immer wieder Fotoshooting Accessoires bestellt.
Hier eine Liste mit Verlinkungen wo du dir verschiedene kreative Requisiten für kleines Geld bestellen kannst:
Ich bin mir sicher du wirst schon beim Betrachten der Produktbilder auf jede Menge neuer Bildideen kommen.
Aber nicht immer muss man die Requisiten kaufen. Oft findet man sie auch vor Ort. In der Natur könnte es sich hierbei z.B. um eine Blume, Pflanze oder ein paar Zweige handeln.
3. Wie entsteht durch eine Fotorequisite eine Geschichte?
Um die Logik die hinter ganzen Sache steckt zu verdeutlichen solltest du dich bei jedem Foto fragen:
Wie würde das Bild ohne die Requisite wirken?
In diesem Fall würde es sich meistens einfach nur um ein Model allein im Wald handeln. Nun bringst du aber eine Requisite ins Bild.
Jeder Gegenstand hat einen vordefinierten Zweck, der dann in die Gedanken des Betrachters gerufen wird. Mit jedem Gegenstand kann eine Bedeutung oder ein Gefühl in Verbindung gebracht werden.
Beispiele: Während eine Getränkeflasche einen lässigen Flair ins Bild bringen kann und das ganze etwas entspannen lässt, kann sich der Betrachter bei einem Vogelkäfig viele Fragen stellen. Details, ob der Käfig geschlossen oder geöffnet ist, können das ganze noch präziser darstellen. Ist der Käfig geöffnet, könnte es dem Betrachter etwas von Freiheit implizieren. Denke also darüber nach, welche Bedeutungen die Requisite in deinem Bild haben soll.
Weiter können z.B. Lichterketten im Bokeh wie Glühwürmchen aussehen und eine märchenhafte Stimmung erzeugen.
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Oder durch ein paar Blumen in der Hand des Models wird eine Naturverbundenheit dargestellt.
4. Die Fotorequisiten ins Bild bringen
Wie oben angedeutet hat man viele Möglichkeiten – es gibt keine Regeln, wie man den Gegenstand ins Foto bringt.
Hilfestellungen / Anregungen könnten sein:
- Wird der Gegenstand in vorgesehener Weise verwendet?
- Wird der Gegenstand zweckentfremdet?
- Hält das Model den Gegenstand in der Hand?
- Liegt der Gegenstand am Boden, hängt irgendwo oder schwebt sogar?
- Interagiert der Fotograf ebenfalls mit der Foto Requisite oder nur das Model?
Wenn man diese Fragen für sich beantwortet, kann man schon weiter auf neue Ideen kommen. Durch verschiedene Verwendungen, Positionen im Foto oder Veränderungen des Gegenstands können auch schon wieder viele verschiedene Dinge zum Ausdruck gebracht werden.
5. Weitere Beispiele von Fotografie Requisiten
Ich hoffe ich konnte dich in diesem Sinne motivieren in Zukunft öfter kreativ mit Fotografie Requisiten zu arbeiten. Dieser Beitrag ist eine Technik aus meiner Available Light Fibel, die ich dir hier in Eigenwerbung empfehlen will. Hier erfährst du noch weitere Techniken, um kreative Outdoor Porträts zu fotografieren. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Ausprobieren.
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