Schwarzer Hintergrund für Fotos: 3 Methoden für maximalen Kontrast und intensive Portraits


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Aktualisiert am 05.05.2024

Schwarzer Hintergrund für Fotos: 3 Methoden für maximalen Kontrast und intensive Portraits

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Das Wichtigste im Überblick:

  • Mit einem schwarzen Hintergrund sorgst du für Kontrast, blendest Ablenkungen aus und lässt dein Hauptmotiv intensiver wirken
  • Nutze einen schwarzen Papier- oder Stoffhintergrund mit genug Abstand zum Model, so dass dieser tiefschwarz erscheint
  • Auch ohne Hintergrundsystem kannst du rein mit der Nutzung von Licht einen schwarzen Hintergrund erzeugen
  • Beachte dabei ein die Tricks in der Nachbearbeitung aus dem Beitrag

Ein schwarzer Hintergrund verstärkt nicht nur den Kontrast in deinem Foto. Sondern lenkt den Blick direkt auf dein Hauptmotiv, indem der Hintergrund völlig ausgeblendet wird. Porträts wirken dadurch intensiver und das Foto erhält eine dramatische Stimmung.

In diesem Beitrag entdeckst du alle Techniken, wie du dieses geniale Stilmittel für deine Fotos nutzen kannst.

Das Grundprinzip für den schwarzen Hintergrund: Licht und Schatten

Wie kann ein Foto einen so tief-schwarzen Hintergrund haben?

Im Grunde geht es darum, den Kontrast im Bild zu maximieren.

Und zwar zwischen Licht und Schatten. Egal ob du innen oder außen fotografierst – das brauchst du:

  1. Du brauchst ein relativ starkes Licht auf deinem Hauptmotiv.
  2. Auf dem Hintergrund musst du das Licht hingegen vermeiden, wodurch dieser dann sehr dunkel ausfällt.

Ein Hintergrund oder allgemein einen Bildbereich, auf den wenig oder gar kein Licht fällt, erscheint automatisch dunkel oder eben schwarz:

In der Nachbearbeitung verstärkst du diesen Effekt später noch, indem du den Kontrast anhebst. Dadurch schwindet der Dynamikumfang und dunkle Bereiche versinken wirklich in 100% Schwarz.

Mit einem Objektiv ab 50mm wird es zudem leichter, helle Stellen im Hintergrund auszublenden. Wähle die Komposition immer so, dass der Hintergrund möglichst dunkel aussieht.

Bei Bildern mit schwarzem Hintergrund ist also auch der Weg das Ziel. Denn sobald du auf Kontrast achtest, wirst du auch sonst bessere Fotos machen können.

Nachdem du jetzt den Basis Gedanken kennst, sehen wir uns drei Techniken an, um den Hintergrund zu schwärzen:

1. Nutze einen schwarzen Hintergrund für Fotos

Du willst also nur Licht auf der Person im Vordergrund haben, und im Hintergrund am besten überhaupt kein Licht. Deshalb liegt es nahe, dass du einen schwarzen Hintergrund verwendest. Dieser schluckt ziemlich viel Licht. Diese Hintergründe sind empfehlenswert:

Nun fällt dir beim Fotografieren sicherlich auf, dass der Hintergrund kein 100% Schwarz ist. Meistens erkennt man den Hintergrund an sich noch. Das ist ein Hinweis darauf, dass dieser noch zu viel Licht abbekommt.

Erhöhe in diesem Fall den Abstand von deinem Model zusammen mit der Lichtquelle zum Hintergrund. So lange, bis dieser komplett im Schwarz verschwindet.

Tipp: Vermeide, dass Licht vom Studiolicht auf dem schwarzen Hintergrund gelangt. Nutze deine Studiolichter / Softboxen daher am besten mit Wabengitter. Dieses wird das Streulicht eliminieren und außerdem einen grandiosen Kontrast auf der Person zaubern.

2. Portraits mit schwarzem Hintergrund allein durch Licht und Kontrast

Nicht immer ist es möglich, einen schwarzen Hintergrund zu nutzen. Sei es aus Platzmangel oder weil du draußen fotografierst. Auch dann ist es möglich, einen ziemlich dunklen, wenn nicht sogar schwarzen Hintergrund zu erhalten.

Egal ob du Indoor oder Outdoor fotografierst – die Herangehensweise ist dieselbe: Du positionierst die Person im hellsten verfügbaren Licht. Anschließend wählst du einen Blickwinkel, von dem der Hintergrund aus das wenigste Licht bietet.

Konkret bedeutet das in einem Zimmer, dass du dein Model möglichst nah am Fensterlicht oder anderer Lichtquelle positionierst.

Draußen suchst du dir einen dunklen Hintergrund, der im Schatten liegt. Dadurch werden Gegenlicht-Aufnahmen eigentlich ausgeschlossen, da der Hintergrund sonst wieder heller wird. Zum Beispiel dunkle Sträucher im Wald an. Dein Model positionierst du dann in einer Lücke im direkten Sonnenlicht. So steigerst du den Kontrast zwischen dem Haupmotiv und der restlichen Kulisse, die im Schatten liegt:

Schwarzer Hintergrund Outdoor
Porträt mit direktem Sonnenlicht im sonst schattigen Wald

Anschließend stellst du die Belichtung auf das Gesicht der Person ein. Hier kannst du oft sogar etwas unterbelichten. Dadurch, dass sich die Person im direkten Sonnenlicht befindet, musst du ziemlich dunkel belichten. Dadurch verschwindet die restliche Kulisse im Schwarz.

Diese Technik ist natürlich nicht nur mit Porträts möglich, sondern auch auf Stillleben übertragbar:

Tipp: Zusätzlich zum direkten Sonnenlicht kannst du auch den Reflektor nutzen, um noch mehr Licht auf das Model / Hauptmotiv zu lenken. Der Kontrast zur Umgebung wird dadurch noch höher.

3. Den Bild Hintergrund schwarz blitzen

Mit Blitzlicht kannst du den Kontrast-Effekt maximieren und den Hintergrund schwarz blitzen. Und zwar in einem beliebigen Raum oder auch draußen. Der Grundgedanke:

Dadurch, dass das Blitzlicht heller als das Licht der restlichen Kulisse ist, kann diese perfekt ausgeblendet werden. Je heller die Umgebung, desto stärker muss der Blitz sein.

Im Beitrag über das Fotografieren mit Blitz habe ich schon gezeigt, dass du immer eine Balance aus Umgebungslicht und Blitzlicht finden musst. Doch in diesem Fall nicht! Denn das Umgebungslicht willst du komplett ausblenden.

So kannst du den Hintergrund schwarz blitzen:

  1. Stell die Belichtung zunächst unabhängig vom Blitz stufenweise dunkler ein – bis das Bild gerade einfach nur noch schwarz ist
  2. Stelle den Blitz stark genug ein, dass die Person / der Vordergrund wieder sichtbar wird.
  3. Halte dabei einen möglichst hohen Abstand zwischen Person und Hintergrund ein. So dass der Hintergrund möglichst kein Blitzlicht abbekommt

Tipp: Da die Stärke des Blitzlichts mit jedem Meter abnimmt, ist die Tiefe bzw. Größe eines Raumes hier dein bester Freund! Wenn zur Wand hinter dem Modell ein großer Abstand ist, wird diese Kaum noch Licht abbekommen und somit schwarz erscheinen.

4. Kontrast in der Nachbearbeitung erhöhen + KI-Tipp

Ja – in den meisten Fällen ist auf dem RAW-Foto der Hintergrund meist noch zu erkennen. Das behebst du, indem du einfach noch etwas Kontrast ins Bild gibst.

Erhöhe den Kontrast im Bild und passe die Belichtung an:

  1. Senke den Schwarz-Wert etwas ab
  2. Erhöhe den Weiß-Wert
  3. Verringere die Belichtung

Das machst du so lange, bis der Hintergrund nun endgültig im Schwarz versinkt. Falls der Kontrast dadurch zu hoch werden sollte, gibt es noch einen anderen Trick.

Erstelle in Lightroom eine KI-Maske für den Hintergrund. Anschließend kannst du diesen getrennt vom Hauptmotiv bearbeiten und hier einfach die »Belichtung« noch etwas weiter absenken:

Übertreib es aber nicht, da diese Methode schnell unnatürlich aussieht (ich habe es zur Veranschaulichung mal extremer gestaltet). Achte auch immer darauf, wie gut Lightroom die Person ausschneidet – meistens sieht es an der Haarkante nicht mehr natürlich aus, wenn du die Hintergrund-Belichtung zu stark absenkst.

Weitere nützliche Tricks aus meinem Lightroom Alltag lernst du im kostenlosen Lightroom Crashkurs.

Fazit: Fotos mit schwarzem Hintergrund sind immer ein Hingucker

Wie du siehst ist es nicht nur mit einem Studio möglich, den Hintergrund in einem mächtigen Schwarz zu gestalten. Auch Outdoor ist es im richtigen Licht möglich. Meistens bedarf es in Lightroom dann nur noch etwas mehr Kontrast. Durch die KI-Masken kannst du aber auch den Hintergrund oft unauffällig (!) noch etwas abdunkeln.

Dabei muss der Hintergrund nicht immer gleich tief-schwarz sein. Oft reicht es schon, wenn er einfach wesentlich dunkler als das Hauptmotiv erscheint. Dadurch sticht das Model besser heraus und die Stimmung wird intensiver.

Der Hauptvorteil von dieser Technik: Betrachte das Finden solcher Motive als Übung! Denn die komplette Fotografie dreht sich um das Thema Kontrast. Wenn du Kontrast findest, findest du gute Motive und Licht. Und kannst somit langfristig deine Fotografie verbessern.

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Markus Thoma

Ich bin Markus und schreibe aus meiner Erfahrung als Berufsfotograf über die kreative Art der Fotografie. Am liebsten fotografiere ich draußen Porträts - bei natürlichem Licht. Denn weniger ist meistens mehr. Hin und wieder bin ich auch gerne mal auf Reisen. Wenn ich gerade nicht fotografiere, findet ihr mich auf Metalcore Konzerten, in der Natur oder am Buffet. Schau doch auch mal auf meinen Social Media Kanälen vorbei:

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