Ich bearbeite gerne Fotos. Aber noch lieber fotografiere ich. Daher nehme ich in Lightroom jede Abkürzung, die ich bekommen kann. Lightroom grundlegend zu kennen, ist die eine Sache. Wirklich schnell wird der Workflow mit dem Programm erst durch viele kleine Lightroom Tipps. So prägt man sich viele Ecken ein, an denen man eine Abkürzung nehmen kann. Sei es durch versteckte Funktionen oder einen Tastatur Shortcut.
Und genau 7 solcher Tricks möchte ich dir in diesem Beitrag vorstellen. Diese stammen aus dem “Lightroom, aber smart”-Videotraining von Vladi. Dieses Training ist normalerweise nicht öffentlich gelistet und nur über seinen Newsletter zugänglich. Link dazu gibt’s weiter unten.
Hinweis: Ich arbeite mit Lightroom Classic, aus dem auch die folgenden Tricks stammen. Hier kannst du dir Lightroom Classic abonnieren*.
Um euch das Training heute vorzustellen und ein paar Kniffe daraus zeigen zu können, hat mir Vladi das Training kostenlos zur Verfügung gestellt. Los geht’s!
Inhaltsverzeichnis
1. Stürzende Linien in einer Sekunde per Shortcut entfernen
Auf Fotos, bei denen senkrechte Linien eigentlich auch im 90° Winkel abgebildet sein sollten, fallen stürzende Linien eher negativ auf. Was viele nicht wissen: Man muss nicht erst komplett in Lightroom nach unten scrollen. Stattdessen gibt es einen einfachen Shortcut.
Lösung: Über Strg+Tab (Windows) bzw. ctrl+Tab (Mac) korrigiert Lightroom nach Möglichkeit komplett automatisch die perspektivischen Linien. Sollte der Shortcut nicht funktionieren, lass die Tasten 1-2 Sekunden gedrückt.
Das wertet Bilder oft mehr auf, als du denkst. Gerade bei meinen Fotos auf Malta habe ich das oft benutzt. Dieser Trick ist also nicht nur etwas für Architektur, sondern auch Reisefotos oder Porträts.
2. Alle Fotos aus einem Shooting um einen relativen Wert korrigieren
Du schickst deine Fotos dem Kunden – und dieser bemängelt, er hätte gerne alle Bilder etwas heller oder dunkler. Diesen Fall hatte ich tatsächlich schon öfter.
Das Problem: Jede Belichtung (z.B. bei einer Hochzeitsreportage) ist vor Ort mal etwas heller oder dunkler. Im Nachgang korrigiert man dann alle Fotos auf einen optischen Nenner, um eine einheitlich belichtete Serie zu erhalten.
Wenn man nun einfach alle Fotos anwählt und über den großen “Synchronisieren…”-Button angleicht, sind alle individuellen Anpassungen hinüber.
Mit “Synchronisieren” lässt sich nur ein absoluter Wert einstellen – kein relativer.
Wenn wir nun alle Fotos auf einmal um einen relativen Wert (z.B. alle Fotos um 1/3 Blende dunkler) anpassen wollen, kommen wir hier nicht weiter. Oft genug habe ich dann jedes einzelne Foto wieder händisch angepasst.
Lösung: Gehe vom Entwickeln Modul wieder in die Bibliotheksansicht. Nun markierst du die gewünschten Bilder, aktivierst “Autom. Synchr.” und benutzt die Pfeil-Buttons in der Ad-hoc Entwicklung. So kannst du z.B. um eine ganze, oder nur eine Drittel Blende in der Belichtung hinzufügen oder abziehen. Das funktioniert auch für andere Parameter. Weitere Optionen werden durch drücken der Alt-Taste sichtbar.
Alle Tricks zeige ich auch direkt als Bildschirmaufnahme im Youtube Video.
3. Der beste Shortcut für ein schnelles Vorher / Nachher
In Lightroom gibt es viele Möglichkeiten für Vorher-Nachher-Ansichten. Ganz ehrlich: Den Standardknopf für Vorher-Nachher Ansichten mochte ich noch nie. Lieber will ich (statt zwei Bildern nebeneinander) lieber auf Knopfdruck schnell zwischen Vorher-Nachher Wechseln. So kann ich die Änderungen besser beurteilen.
In diesem Fall vor und nach der Anwendung von meinem THO Lightroom Preset.
Lösung: Drücke den Shortcut Shift+V auf deiner Tastatur. So wird an Ort und Stelle die Vorher-Ansicht eingeblendet. Drück die Tasten erneut und du gelangst zurück zur bearbeiteten Variante. Vorher-Nachher leicht gemacht.
4. Vorher-Nachher einzelner Bearbeitungsmodule (u.a. Bereichsreparatur)
Eine wichtige Möglichkeit zur Selbstkontrolle beim Bearbeiten ist es, jeden Fortschritt einzeln vergleichen zu können.
Ist das Foto durch diese konkrete Einstellungen wirklich besser geworden?
Dafür habe ich bereits den kleinen Schalter an allen Bereichen genutzt. Nun weiß ich auch, dass es diese Schalter sogar bei den einzelnen Werkzeugen gibt.
Merke: Durch klicken der kleinen Schalter, kannst du jeden Bereich ein- und ausblenden und Änderungen kontrollieren. Das funktioniert auch in der Box der Werkzeugoptionen (z.B. Bereichsreparatur, Korrekturpinsel, etc.)
5. Lokale Anpassungen proportional regeln
Der Korrekturpinsel ist ein mächtiges Werkzeug. Hier kann man sein Bild nur in bestimmten Bereichen mit weiteren Reglereinstellungen beeinflussen. Z.B. werden die Augen im Standardpreset (Irisoptimierung) durch ein bestimmtes Verhältnis von Belichtung, Sättigung und Klarheit zum Strahlen gebracht.
Aber was ist, wenn der Effekt nun proportional abgeschwächt werden soll? Gib’s zu: Du hast schon einmal jeden einzelnen Regler Pi mal Daumen händisch verschoben. Das geht einfacher (und präziser).
Lösung: Lass deinen Cursor neben den Reglern vom Korrekturpinsel (aber innerhalb des Feldes) ruhen. Mit Pfeiltaste hoch und runter werden die Regler nun proportional zueinander verstellt. Und der Effekt somit einheitlich erhöht oder abgeschwächt. Dieser Lightroom Tipp funktioniert erst, wenn der Pinsel bereits angewandt und ausgewählt wurde.
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6. Licht ausmachen für bessere Beurteilung
Ebenso wie für Vorher-Nachher Ansichten gibt es in Lightroom viele Ansichten zur ablenkungsfreien Bildbeurteilung. Ich habe dafür oft den Shortcut F auf der Tastatur verwendet. Nachteil: Hier muss Lightroom erst wieder Laden.
Das stört einen flüssigen Workflow. Nicht nur, dass es einfach unterbrechend wirkt. Sondern auch, dass dann komplett alles auf einen “neuen” Bildschirm ausgelagert wird.
Lösung: Drücke den Shortcut L auf deiner Tastatur. Dadurch machst du das Licht aus (kann man sich also auch gut merken). Das funktioniert in jeder Ansicht und auch bei mehreren Fotos gleichzeitig.
7. Belichtung und Grundeinstellungen blitzschnell automatisch korrigieren
Wir kennen alle den automatischen Weißabgleich oder auch den Knopf zur automatischen Regelung der Grundeinstellungen (Autom.). Ich würde diese Funktionen so beschreiben: Es gerät sehr schnell außer Kontrolle. Das liegt daran, dass man Lightroom hier zu viel Freiheit bzw. zu viele Regler auf einmal überlässt.
Besser würde es funktionieren, wenn man Lightroom nur einen einzelnen Regler korrigieren lässt. Z.B. nur die Belichtung oder nur die Farbtemperatur.
Lösung: Halte in den Grundeinstellungen die Shift-Taste gedrückt. Anschließend klickst du doppelt auf den Schriftzug der gewünschten Einstellung. Das funktioniert bei allen Grundeinstellungen, also auch z.B. Lichter, Tiefen, Sättigung, etc.
Zugegeben passt es je nach Preset nicht immer bei jedem Regler perfekt – allerdings hat es mir schon oft beim Finden des korrekten Weißabgleichs geholfen. Zudem funktioniert es besser bei Adobe eigenen Profilen.
Lightroom Tipps Empfehlung: Über 50 Tricks im kompletten Videotraining
Wie du siehst ist Lightroom mehr, als nur die Basics zu verstehen. Richtig flott und effizient arbeitet man damit erst, wenn man viele kleine Lightroom Tipps und Tricks kennt.
Diese sieben Tricks sind nur ein kleiner Teil des kompletten “Lightroom, aber smart”-Videotrainings*. Hier findest du insgesamt über 50 solcher kleinen, aber extrem wirksamen Kniffe. Dieses Training ist sonst nicht öffentlich gelistet und ist eigentlich nur über seinen Newsletter zugänglich. Denn auf der verlinkten Seite findest du auch noch ein paar gratis Videos, auf die ich hier nicht eingegangen bin.
Mit dem Rabattcode LAS-MTJOURNAL kannst du aktuell 40€ beim Checkout sparen. Vladi konnte mir allerdings nicht sagen, wie lange er das noch so anbieten kann.
Wenn du also die grundlegende Bedienung von Lightroom schon kannst, aber hier und da einfach noch besser und v.a. schneller werden möchtest, kann ich dieses Training wirklich empfehlen.
Besonders cool finde ich bei Vladi’s Videos auch, dass es keine ellenlangen Tutorials am Stück sind (so etwas ist immer anstrengend). Stattdessen sind die Inhalte in viele mundgerechte Lightroom Tipps aufgeteilt. Das macht es wirklich einfacher.
Ich selbst konnte das Training für euch wie anfangs erwähnt bereits testen und bin wirklich überrascht gewesen. Ich konnte schon relativ viel in Lightroom, habe aber durch all die kleinen Tipps und Tricks noch einiges dazulernen können.
Hier zeige ich dir noch einmal alle 7 Lightroom Tricks im Videotutorial:
Weiterführende Lektüre
Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie ich die Fotos für mein Portfolio bearbeite, will ich ich dir noch meinen Portrait Bildbearbeitung Beitrag empfehlen. Hier zeige ich dir die 15 kritischsten Fehler, die einer professionelle Bildbearbeitung mit Lightroom oft im Weg stehen. Diese reichen von einer falschen Hautbearbeitung, über ausgebrannte Stellen, falscher Bildauswahl bis hin zum komplett falschen Einsatzzweck der einzelnen Bildbearbeitungsprogramme. Ich zeige dir hier (auch im Video), wie du von Grund auf einen gelungenen Farblook anwendest, die Haut retuschierst (in Lightroom geht mehr, als man wohl denkt) und das Foto ausrichtest.
In meiner Anleitung zur Dodge and Burn Technik in Lightroom zeige ich dir, wie viel Ausleuchtung vor Ort überhaupt noch wert ist. Denn viele kleine Fehler lassen sich hinterher mit wenigen Klicks korrigieren. Ganz einfach dadurch, indem bestimmte Bereiche nachträglich noch aufgehellt oder abgedunkelt werden.
Wo es damals nur das gute alte Lightroom Classic gab, gibt es heute auch noch eine CC, sowie Mobile Variante. In meinem Lightroom Mobile Tipps Beitrag zeige ich dir die besten Tricks. So wirst du nun auch unterwegs im Handumdrehen gute Fotos bearbeiten.
Lightroom Vorgaben können deinen zeitlichen Aufwand erheblich reduzieren. Doch wie installiert man die Presets überhaupt? Durch die mittlerweile zahlreichen Programm Versionen gibt es hier viele verschiedene Vorgehensweisen. Diese zeige ich dir in meinem Beitrag über die Lightroom Preset Installation.
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