Um die Systemkameras von Fuji herum entwickelt sich gefühlt seit diesem Jahr ein regelrechter Trend. Das Erfolgsrezept?
Moderne Technik mit exzellenter Bildqualität, eingepackt in ein Retro-Gehäuse, das an eine alte analoge Kamera erinnert. Selbst die Bedienung ist im alten Stil gehalten.
Damit grenzt sich auch die Fujifilm X-T2 von der Masse der großen konventionellen Vollformat Spiegelreflex Kameras ab.
Nachdem ich die Kamera nun ca. 5 Monate über in verschiedensten Bereichen getestet habe fühle ich mich bereit, ein kleines Fuji XT2 Review bzw. einen kurzen Testbericht zu verfassen. Darüber wird es im Folgenden nacheinander gehen:
Inhaltsverzeichnis
1. Wieso ich die Fujifilm X-T2 gekauft habe
Nachdem ich jahrelang nur mit einer einzelnen Kamera gearbeitet habe und nun verstärkt Hochzeiten fotografiere, musste eine Kamera als Backup her. Zum einen bringt das Sicherheit für den Kunden, dass auch bei einem Ausfall weiterfotografiert werden kann. Zum anderen verwende ich nur Festbrennweiten, wodurch mit einer zweiten Kamera noch zwischen einer weiteren Brennweite gewechselt werden kann.
Die beiden Kameras habe ich mit dem Moneymaker Doppelkamera Gurt immer griffbereit dabei. Man könnte nun fragen, wieso ich mir als zweite Kamera nicht noch eine gleichartige Vollformat-Canon wie meine bisherige gekauft habe. Das hätte natürlich Sinn gemacht, da man dann auch bei der Nachbearbeitung ein einheitlicheres Endergebnis erhält. Für mich waren aber folgende Punkte wichtiger:
- Ich wollte etwas leichteres und kleineres. Nicht nur für Reportagen, sondern auch auf Reisen sind die klassischen Spiegelreflex Vollformat Kameras einfach ziemlich schwer. Hier wollte ich mehr Mobilität.
- Ich wollte erfahren, wie spiegellose Kameras die Arbeit vereinfachen können und ob an dem Hype etwas dran ist.
Anhand dieser beiden Kriterien wäre aber auch noch eine Sony A7R im Rennen gewesen. Sie hat zwei entscheidende Vorteile gegenüber der Fuji XT2: Den größeren Vollformat Sensor und die Verfügbarkeit von Adaptern, um die bisherigen Canon Objektive verwenden zu können.
Als ich aber dann beide Kameras an einem Nachmittag miteinander verglichen habe, habe ich aber gemerkt dass ich mit der Fujifilm Systemkamera aber einfach besser zurechtgekommen bin.
Das Fokussieren ging richtig flott, sie lag gut in der Hand und anhand meiner Erfahrung mit analogen Spiegelreflexkameras habe ich die Bedienung direkt gefeiert.
Auch wenn die Sony auf dem Papier vielleicht die bessere Kamera ist – hier bin ich dann ausnahmsweise mal nach meinem Bauchgefühl gegangen und habe mir die Fuji Systemkamera bestellt. Damit habe ich mich auch darauf eingelassen, mir eigens für diese Kamera Objektive anzuschaffen, da es aktuell keine Möglichkeit gibt elektronische Canon Objektive vernünftig zu adaptieren.
Damit habe ich indirekt auch den APS-C Sensor über den Vollformat Sensor gestellt, weil mir das Gesamtpaket der Fuji einfach mehr zugesagt hat.
2. Technische Details und Funktionen
Bevor ich weiter von meinen persönlichen Erfahrungen berichte, will ich erst einmal kurz und knapp den technischen Rahmen und die Funktionen der Kamera beleuchten.
Die Kamera besitzt wie erwähnt einen APS-C Sensor. Dieser löst mit 24,3 Megapixeln sogar um zwei Megapixel höher auf, als der meiner Vollformat Canon 5DMkIII. Dadurch hat man im Nachhinein etwas mehr Spielraum beim Zuschneiden und Drehen der Aufnahmen.
Kritiker werden nun sagen, dass dadurch das Rauschen bei höheren ISO-Werten ja zwangsweise viel schlimmer sein muss. Ich habe mich daher vorher auch in Sachen Bildqualität informiert, die ihr hier direkt gegenüber anderen Kameras mit dem selben Testbild ansehen könnt. Hier wird sichtbar, dass die Qualität nicht wirklich schlechter wird. Aus meiner Sicht hat die Fuji aber auch an sich ein komplett anderes charakteristisches Rauschverhalten.
Zusätzlich zu den Standard-Features, kommen noch ein paar nette Zusatzfunktionen wie ein Panorama-Modus, der Advanced Modus (den ich bisher nicht weiter ausprobiert habe), Mehrfachbelichtungsaufnahmen z.B. für Doppelbelichtungen, verschiedene Geschwindigkeitssequenzen, Bracketing Modus sowie ein Video Modus. Im Video Modus lässt sich dabei in 4K bei 30fps filmen.
Vor allem die Geschwindigkeit von Serienaufnahmen der Kamera ist beeindruckend.
Hier sind mit dem optionalen Batteriegriff bis zu 14 Bilder pro Sekunde möglich. Das ist wesentlich schneller als meine Canon. Zum Batteriegriff später mehr.
Interessant wird es auch beim Verschluss: Man kann dabei zwischen dem mechanischen und elektronischen Verschluss wählen. Mechanisch ist die kürzeste Verschlusszeit 1/8000 Sekunde, elektronisch bis zu 1/32000 Sekunde möglich. Allerdings kann das Bild hier manchmal etwas verzerren. Interessant ist auch, dass über den elektronischen Shutter Aufnahmen komplett geräuschlos möglich sind. Praktisch bei stillen Reportagen, wenn man keine Aufmerksamkeit erregen will.
An Anschlüssen stellt die Fuji XT2 eine Mikrofon, USB, HDMI und Fernauslöser Schnittstelle zur Verfügung.
Ein wichtiges “Detail” ist auch noch der Dual-SD-Kartenslot. Die Kamera kann also (wie im professionellen Bereich üblich) z.B. zwei Karten nacheinander vollschießen oder auch parallele Backups speichern.
Und um noch einmal das, was die Kamera überhaupt auszeichnet, hervorzuheben: Die Kamera besitzt keinen Spiegel. Stattdessen besitzt sie im Sucher ein kleines Display, der Live das überträgt, was der Sensor “sieht”.
Durch dieses simulierte Vorschau-Livebild weiß man schon vor dem Auslösen, wie das Foto gleich aussehen wird.
Nicht nur für Anfänger ist das ein äußerst praktisches Feature. Gerade in Situationen wo man nur einen Versuch für ein Foto hat und trotzdem manuell belichtet ist es von großem Vorteil.
Auch wird das ganze durch Informationen, die man sich über das Bild legen kann, interaktiver. So z.B. durch Fokus Peaking beim manuellen Fokussieren oder einer Bildschirmlupe. Daneben ist es auch möglich, direkt im Sucher Einstellungen vorzunehmen oder bei direktem Sonnenlicht “in Ruhe” Fotos überprüfen zu können.
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Durch das Live-Bild wird es auch möglich, beliebig über die 325 Fokuspunkte so gut wie jeden Bildbereich an zu fokussieren. Darüber hinaus gibt es erweiterte Aufofokus Möglichkeiten, wie z.B. der automatische Fokus auf das Gesicht oder ein beliebiges Auge.
3. Kameragehäuse, Bedienungskonzept und Feeling der Fujifilm Systemkamera
Das Kameragehäuse fühlt sich sehr wertig an und besitzt eine Wetterbeständigkeit (die ich allerdings noch nicht getestet habe und auch nur zusammen mit bestimmten Objektiven zuverlässig wird). Bei der Griffigkeit ist durch die geringe Größe natürlich eine kleine Umgewöhnung nötig, da der Griff etwas kleiner ist. An sich fühlt es sich aber dennoch komfortabel an. Besser wird es durch den Batteriegriff.
Einmal an die Größe der Kamera gewöhnt überwiegt aber der Vorteil, die Bombenqualität dieser Kamera immer kompakt dabei haben zu können.
Auf Reisen werde ich wohl nie wieder eine klassische DSLR mitführen, weil die Fuji einfach viel kleiner und leichter ist.
Auf der Rückseite befindet sich ein schwenk- und neigbares Display, dass ich an meiner Canon schon immer vermisst habe und an der Fuji sehr häufig benutze. Bei Canon wird wohl davon ausgegangen, dass Profis kein schwenkbares Display brauchen. Ich finde diese Einstellung falsch und hätte mir bei der 5D ebenfalls ein solches Display gewünscht.
Ansonsten besitzt die Kamera die üblichen Knöpfe auf der Rückseite, um durch das Menü zu navigieren, sowie einen kleinen Joystick um den Fokuspunkt zu verschieben. An sich also ganz normal – speziell wird es dagegen wenn man von oben auf die Kamera blickt.
Hier sieht man ganz im Stil analoger Kameras drei Räder: Ein Rad für den ISO-Wert, ein Rad für die Verschlusszeit und eine relative Belichtungskorrektur. Unter den beiden Linken Rädern liegt jeweils noch ein Rad mit dem Kameramodus als auch eines für die gewünschte Belichtungsmessung. Die Blende wird stilecht direkt am Blendring des Objektivs eingestellt.
Daneben liegt der Auslöser mit dem typischen Ein- und Ausschalter. Retro-mäßig besitzt der Auslöser ein Loch mit Schraubgewinde. Der Auslöser und der Ein- und Ausschalter fühlt sich dadurch genauso an, wie von meiner alten Canon A1 Spiegelreflexkamera.
An der Front-Seite der Kamera findet sich noch ein kleiner Schalter um zwischen den verschiedenen Fokus-Arten S, C und M zu wechseln. Also One Shot-, Folge- und Manueller-Fokus.
Das waren die einzelnen Knöpfe in der Theorie. Genial wird das ganze aber erst beim praktischen Fotografieren. Welche Vorteile bringen solche Knöpfe?
Es gibt also so ziemlich für jede Funktion einen physischen Knopf (und zwar keine 10 von der selben Bauart / Form, sondern jeder Knopf fühlt sich anders an). So lässt sich das ganze relativ schnell einprägen.
Die Bedienung geht schnell in Fleisch und Blut über und die Kamera lässt sich sehr schnell einstellen. Und auch bevor man die Kamera überhaupt einschaltet kann man sie schon entsprechend auf die vorliegende Situation einstellen.
Was auch sehr cool ist sind die beiden roten A-Einstellungen auf den Rädern. Das ist der jeweilige Automatik Modus. Vereinfacht gesagt kann man so einfach den Wert, den man gerade nicht bedienen will, auf Automatik stellen. So erhält man dann wahlweise auch eine Blenden- oder Zeitvorwahl. Oder eine Vollautomatik wenn man auch den Blendenring noch auf das A stellt.
Bei Reportagen kann ich durch die darunter liegenden Ringe dann ebenfalls schnell zwischen der Serienbilder Geschwindigkeit oder der Belichtungsmessung wechseln. Auch der Drehschalter vorne lässt sich gut erreichen, um z.B. bei plötzlicher Bewegung schnell mal auf den Folgefokus zu wechseln. Natürlich lässt sich die Kamera auch auf einen vereinfachten Backbutton-Fokus einstellen. Hier gibt es mehr Informationen zur sehr genialen Backbuttonfokus-Technik.
Sowohl die Fokusgeschwindigkeit, als auch die intuitive Bedienung der Kamera über die einzelnen Räder lässt die Kamera zu einem sehr direkten Werkzeug werden.
(In diesem Beitrag habe ich alle Vor- und Nachteile von Systemkameras gegenüber Spiegelreflex Kameras festgehalten)
4. Software und Bildlooks
Die Fujifilm Kamera Software ist in Sachen Menüführung oft etwas verwirrend, was teilweise wohl auch durch die Übersetzung zustande kommt. Anfangs musste ich oft googeln, wo ich den gewünschten Menüpunkt finde.
Ist man einmal durchgestiegen und hat alles eingestellt, ist es aber relativ einfach. So gibt es das Q-Menü, auf dem man sich alle Funktionen, mit denen man oft arbeitet auf das Startmenü legt. Von dort aus lässt sich das dann alles sehr schnell und einfach mit dem Joystick und Drehrad einstellen oder verändern.
Bei mir liegt hier z.B. das Aufnahmeformat, der Weißabgleich, die Gesichtserkennung für den Autofokus, der AF-Modus, Wahl zwischen elektronischem und mechanischem Shutter etc., eben allem was man schnell mal umstellen muss.
Was in diesem Menü noch einige Slots einnimmt sind meine Optionen zur Einstellung des Bildlooks. Und das ist definitiv eines der Highlights der Fuji Firmware: Die Simulation von Filmlooks direkt in der Kamera. Dazu kommen noch Einstellungen wie Wert der Lichter und Schatten, Dynamikumfang, Schärfe, Farbtönung, Körnung, und und und. Man kann sich hier wirklich Klasse Bildlooks zusammenstellen. Bei bestimmten Aufgaben kann man so auch JPGs knippsen, die sehr ansprechend aussehen.
Bei RAW Fotos wird das ganze natürlich nur auf der Kamera so gezeigt. Das ist aber praktisch, um schon beim Shooting beispielsweise eine gewisse Farbstimmung zu zeigen und das Model auf die Endergebnisse einzustimmen.
Das Q-Menü und die Bildlooks haben einen großen Pluspunkt verdient!
5. Funktionen des Fujifilm VPB-XT2 Power Booster Batteriegriffs
Beim Thema Zubehör muss ich einfach auf den Batteriegriff anfangen – denn der ist der Hammer und lässt die Fuji XT2 erst so richtig in Fahrt kommen. Welche Vorteile bietet der Griff?
- Verwendung von 3 statt nur einem Akku
- Ladefunktion
- zusätzlicher Joystick, Drehräder und Auslöser für Hochformat-Fotos
- Boost-Modus
- Bessere Ergonomie
- Kopfhörer Ausgang
Im Gegensatz zu herkömmlichen Batteriegriffen bietet der Fujifilm VPB-XT2 Power Booster Handgriff also eine ganze Menge an Features. Das fängt auch schon bei der reinen Funktion als Energielieferant an: Sonst erhöht ein Batteriegriff die Kapazität oft nur von einem auf zwei Akkus. Der Fuji Griff ermöglicht dagegen die Aufnahme von drei Akkus, da einer normal in der Kamera bleiben kann. Die anderen beiden finden gewohnt im Griff Platz.
Darüber hinaus muss man die Akkus eigentlich nie aus dem Griff entnehmen, da der Batteriegriff gleichzeitig ein Ladegerät ist. Einfach anstecken und die Lade-LEDs beginnen zu leuchten.
Für die Verwendung im Hochformat bietet der Griff wie die anderen auch den Auslöser, Joystick und andere Bedienungselemente noch einmal an der Unterseite.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Boost Modus, den man über den kleinen Drehschalter aktivieren kann. Dadurch wird die Kamera quasi zum Tier: Nun lassen sich die vollen 14 Bilder pro Sekunde im Serien Modus verwenden. Dazu erhöht sich die FPS Anzahl im Sucher, wodurch dieser noch flüssiger Bewegungen überträgt. Auch im Videomodus kann man nun länger in 4K filmen (sonst glaube ich nur max. 15 Minuten). Das sind die wesentlichen Funktionen des Boost-Modus.
Wie auch andere Griffe wird auch bei diesem die Ergonomie der Kamera verbessert. Zudem fühlt sich der Griff wirklich wertig an. Nichtzuletzt rüstet der Griff die Kamera noch mit einem Kopfhörer Eingang auf.
Fazit: Dieser Batteriegriff ist eigentlich Pflicht für die Kamera, da man in den meisten Bereichen von den Zusatzfunktionen profitiert. Lediglich auf Reisen schraube ich den Batteriegriff wieder ab. Ein kleiner Nachteil ist für mich, dass ich oftmals versehentlich mit dem Handballen auf den zweiten Auslöser komme. Man kann diesen aber natürlich auch einfach vorübergehend deaktivieren. Ein weiteres Problem ist, dass die Kamera bei mir und einem befreundeten Fotograf schon manchmal mit dem Batteriegriff irgendwie nicht mehr hat auslösen lassen oder auf sonstige Art spinnt. Dafür einfach kurz abschrauben und wieder ran. Unterm Strich ist das Teil aber der Hammer.
Mit aktuell ca. 260€ ist der Griff aber nicht der günstigste. Tipp: Ich selbst habe für den Griff 0€ bezahlt, da Fuji immer wieder einmal eine Aktion hat, bei der es den Griff gratis dazu gibt.
Aber auch sonst lohnt sich die Investition. Hier findest du den Batteriegriffgriff auf Amazaon*
6. Meine Fujinon Objektive
Ich habe mir die Kamera im Kit-Bundle zusammen mit dem 18-55mm F2.8 – 4.0 Fujinon Objektiv* geholt. Dazu gab es wie eben geschrieben in einer Aktion kostenlos den Batteriegriff.
Das Objektiv an sich macht einen sehr stabilen und hochwertigen Eindruck, macht eine ordentliche Bildqualität und besitzt zudem einen Bildstabilisator. Wie die meisten Kit-Objektive eben ein guter Allrounder, aber irgendwie aber auch nichts besonderes. Bei 18mm kann man immerhin Blende F2.8 nutzen, sobald man reinzoomt auf 55mm hat man nur noch Blende F4.0, wodurch mir das Objektiv dann deutlich zu wenig Tiefenunschärfe und Lichtstärke bietet. Es gibt dennoch Situationen, wo sich das Objektiv als sehr brauchbar erwiesen hat. Zudem läuft der Fokus sehr schnell und vor allem leise.
Dazu habe ich mir nach kurzer Zeit die erste Festbrennweite geholt: Hier habe ich das Fujinon 23mm 1.4 Objektiv auf dem Blog vorgestellt. Ich selbst empfinde es als mein bestes Objektiv für die Fuji. Effektiv hat es 35mm Brennweite auf der APS-C Kamera und eine brauchbare 1.4er Blende. Für beste Qualität einfach etwas abblenden und man erhält volle Schärfe. Dazu kommt das Feature über Ziehen des Fokusrings einfach den manuellen Fokus aktivieren zu können. Mehr dazu im eben erwähnten Blog Beitrag. Lediglich die Lautstärke beim Fokussieren nervt anfangs etwas, da es doch hörbar scharf stellt.
Beide Objektive sind nun aber doch im Verhältnis relativ groß – für Reisen habe ich mir deshalb noch eine kleinere Linse bestellt: Das Fujinon 18mm F2.0* macht trotz seiner geringen Größe eine gute Figur. Die Kamera wird dadurch insgesamt deutlich kompakter. Auch der weite Winkel von effektiv ca. 27mm passt für unterwegs gut. Die Qualität ist gefühlt minimal schlechter als beim 23mm 1.4 und das Fokussieren macht schon fast etwas “Krach”. Trotzdem für Reisen meine erste Wahl.
7. Fazit Fuji XT2 Review: Für wen ist die Kamera etwas?
Wie anfangs geschrieben habe ich mir absichtlich nicht noch einmal die selbe Kamera (5D) als Backup- bzw. Zweitkamera geholt. Grund dafür war auch, dass ich einfach mal etwas neues ausprobieren wollte. Ich habe gehört, dass sich mit der Kamera gut arbeiten lässt und die Größe und und Gewicht haben mich überzeugt. Wenn du auf Reisen bist oder oft für Ganztagesreportagen mit 2 Kameras rumrennst, zählt jedes Gramm.
Was vermisse ich jetzt im Nachhinein bei meiner klassischen DSLR?
Besonders gut gefällt mir an der XT2 folgendes:
- das Klappdisplay
- der elektronische Sucher
- Retro-Feeling
- Leichtigkeit
- geringe Größe
- Dual Kartenslot
- Sehr direkte und schnelle Bedienung durch Wahlräder
- Fokus-Peaking und automatischer Fokus aufs Gesicht
- Cleverer Batteriegriff
- Umfangreiche Möglichkeiten für Bildlooks (+ Vorschau im Sucher)
- Hohe Serienbildgeschwindigkeit
- 4K Videos
- Bildqualität
- Schneller Fokus mit vielen AF-Feldern
- Unauffälligkeit beim Fotografieren
- WLAN
Folgende Dinge haben mich etwas gestört:
- Verminderte Tiefenunschärfe gegenüber Vollformatsensor
- 2 von 3 Fujinon Objektiven sind doch relativ laut
- Es dauert, bis man sich im Menü zurechtfindet
- Kamera spinnt manchmal in Verbindung mit Batteriegriff
- Akku relativ schnell leer ohne Batteriegriff
Generell produziert der APS-C Sensor eine exzellente Qualität und auch reichlich an Tiefenunschärfe – vorallem in Verbindung mit hohen Offenblenden wie 1.4 ist ein Unterschied zum Vollformat kaum merkbar – und für den Endkunden gleich gar nicht. Manchmal gibt es aber dennoch Situationen, wo ich mir meinen Vollformat der Canon wünschen würde. Die Tiefenunschärfe hängt jedoch glücklicherweise nicht nur von der Sensorgröße ab. In diesem Beitrag gibt es die 3 Wege für mehr Tiefenunschärfe.
Ich hoffe ich konnte in diesem persönlichen Erfahrungsbericht einen Eindruck vermitteln, was diese Kamera für mich ausmacht und wieso ich sie gekauft habe. Zum Schluss kommt es auch auf den individuellen Anwendungszweck und Vorlieben an. Nichtsdestotrotz ist die kleine Fuji XT2 eine mächtige Kamera, die mit vielen Funktionen und einer exzellenten Bildqualität punktet. Zudem macht die Kamera durch die Leichtigkeit, das Retro-Feeling und die sehr direkte Bedienung einfach nur Spaß.
Empfehlung: Wer auf einige Profi Features der XT2 wie hauptsächlich dem Weathersealing und Dual Kartenslot verzichten kann, bekommt mit der kleinen Schwester die Qualität des Sensors zum günstigeren Preis. Es lohnt sich also auch die Fujfilm X-T20 einmal genauer anzusehen*.
Nun will ich aber noch ein paar Beispielfotos dieser Kamera zeigen, die sich seit Kauf bei mir angesammelt haben.
Update 05.05.2018: Extremer Preisverfall Fuji X-T2
Seitdem die neue Fujifilm X-H1 erschienen ist, ist die gute X-T2 um mindestens 300€ im Preis gefallen. Dazu arbeitet die “neue” X-H1 immer noch größtenteils mit der Technik (Sensor) aus der X-T2. Es lohnt sich aktuell also wirklich sich mit dem Kauf auseinander zusetzen – ich habe damals über 300€ mehr bezahlt.
Hier kannst du das aktuelle Angebot der Fuji X-T2 auf Amazon prüfen*
8. Fuji XT2 Test- / Beispielfotos aus der Praxis
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