Sony 24mm 1.4 GM Test & Review: Winziges Objektiv erster Sahne (vs. Sigma Art)


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Aktualisiert am 28.04.2022

Sony 24mm 1.4 GM Test & Review: Winziges Objektiv erster Sahne (vs. Sigma Art)

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Wow – das Teil ist aber winzig. So waren meine ersten Gedanken, als ich das Sony 24mm 1.4 GM aus der Verpackung nahm. Ansonsten sind gerade die Blende 1.4 Objektive doch immer recht groß und schwer.

Sony 24mm 1.4 GM Test

Und genau aus diesem Grund habe ich mir dieses Teil angeschafft, denn es ist das leichteste 24mm 1.4 Objektiv auf dem Markt.

Eine Befürchtung war immer wieder, dass aber ja nur große und schwere Objektiv meist auch die beste Bildqualität liefern. Weit gefehlt.

Sony 24mm 1.4 GM Review

In diesem Test fühle ich dem aktuell heiß begehrten Sony 24mm GM auf den Zahn. Da das orange leuchtende G auf dem Gehäuse leider nicht für “günstig” steht, vergleiche ich es auch genau mit dem um die Hälfte günstigeren 24mm Art Objektiv von Sigma.

Hier kannst du das Sony 24mm 1.4 GM auf Amazon bestellen*

Objektiv Test als Youtube Video

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Warum habe ich das Objektiv gekauft?

Ich bin ein rationaler Denker. Und sonst wäge ich immer Preis-Leistung im genauesten ab. Am Ende lande ich dann meistens bei den Sigma Art Objektiven. Doch gerade (ähnlich wie beim Sony 28mm F2) ein Weitwinkel Objektiv nimmt man gerne einmal mit auf Reisen. Ebenso auf Hochzeiten macht sich das Gewicht mit zwei Kameras irgendwann deutlich an den Schultern bemerkbar.

Sony SEL24F14GM Test & Review

Deshalb wollte ich eine leichtere Lösung, die aber nicht in Punkto Bildqualität zurücksteckt. Bei meinen Recherchen bin ich dann auf etwas gestoßen: das native Sony 24mm 1.4 GM soll wohl nicht nur teilweise schärfer, sondern auch noch etwas weicher im Bokeh sein als das 24mm 1.4 der Sigma Art Reihe.

Ich, der die Bildqualität der Art Serie immer wieder feiert, war da schon etwas geschockt. Es soll also ein kleineres und leichteres Objektiv geben, das gleichzeitig noch bessere Fotos liefern soll. Von diesem Gedanken war ich dann wohl etwas besessen und habe weiter gespart, statt das günstigere Sigma zu nehmen.

Zudem will ich das Objektiv durch diese angenehmen Eigenschaften dann auch in Zukunft auf dem Gimbal für Videos einsetzen.

Schlussendlich kam letzte Woche dann der Karton mit dem kleinen, aber wohl gemerkt sehr feinen Stück Glas an.

Sony 24mm 1.4 GM Review: Haptik und Verarbeitung

Nachdem ich vorher schon diverse Größen- und Gewichtsvergleiche studiert habe, wusste ich was wohl in etwa auf mich zukommt. Aber im realen Leben war das Teil einfach ziemlich schön zu halten und anzusehen.

Das Gehäuse ist erst einmal aus Kombination von Metal und Kunststoff gefertigt – auf sehr gehobenem Niveau. Es fühlt sich in etwa so an wie mein 24-105mm L Objektiv damals für Canon. Also wirklich eine makellose Verarbeitung. Die Rillen vom Blendenring sind beim Metall belassen, der Fokusring ist gummiert.

Auch wenn ich manchmal überlege, ob mir eine komplette Metallfassung wie vom Sony 55mm 1.8 nicht mittlerweile besser gefällt. In allem aber wirklich sehr hochwertig.

Bei der Ausstattung wird jeder voll auf seine Kosten kommen:

  • Blendenring
  • Frei belegbarer Custom-Knopf (Focus hold button)
  • MF-AF Schalter
  • De-Click Schalter für Blendenring

Diese Merkmale sind schon ordentlich, wenn man bedenkt dass heutzutage die meisten Objektive nicht einmal mehr einen MF-AF Schalter besitzen. Dazu fühlen sich einfach alle Bedienelemente grandios an und besitzen den richtigen Druckpunkt. Nichts ist zu lose, um sich versehentlich selbst zu verstellen. Auch der Ring macht ein richtig angenehmes Klickgeräusch. Das sind eben einfach so kleine Details, die den Spaß beim fotografieren erhöhen.

Fokusschalter, Fokus Hold Button und G-Master Logo
Das Objektiv besitzt einen AF-MF Schalter, eine frei belegbare Taste und auf der anderen Seite einen Schalter, um den Blendenring zu entklicken.

Mein Kritikpunkt am Blendenring von meinem Fujifilm 23mm 1.4 Objektiv bei Hochzeitsreportagen wird hier auch nicht auftreten: Das Fuji hat sich oft auf Reportagen beim Hängen vom Gurt und Reiben an der Kleidung versehentlich in der Blende verstellt. Sobald ich mit der Fuji fotografieren wollte, war alles verstellt. Seitdem war ich vorsichtig mit Blendenringen. Das Sony 24mm 1.4 GM besitzt aber einen wirklich guten Widerstand in “A”-Stellung. So kann die Bedienung dann wie gewohnt durch die Kamera stattfinden und nichts wird versehentlich verstellt.

Das Sony Objektiv ist gegen Spritzwasser abgedichtet und besitzt am Anschluss eine Gummilippe.

An sich sieht das Objektiv einfach grandios aus: eine optisch nicht ganz glatte, schwarze Oberfläche. Auf dem Blendring in einfacher weißer Typo die Blendenwerte. Oben in silber und fühlbar der FE 1.4 / 24 GM Schriftzug. Links das funkelnde G-Logo, rechts der Sony Aufdruck.

Lieferumfang und Auswertung des Datenblatts

Außer der Karte zur Garantieerweiterung und dem Papierkram fand ich Folgendes im Karton:

  • Zwei Anschlussdeckel (Linse und Mount)
  • Gegenlichtblende
  • Transporttasche

Zunächst will ich auf die Gegenlichtblende eingehen. Diese ist aus sich gut anfühlendem Kunststoff gefertigt. Auf den Innenseiten befindet sich eine Oberfläche mit Samt Bezug. Mein Highlight ist der Mechanismus zur Befestigung. Hier kommt ein kleiner Schalter zum Einsatz. Erst dadurch kann man die Blende nach dem Einrasten dann wieder lösen. Hatte ich so noch nie, finde ich aber sehr gut.

An der Blende mit Samtauskleidung befindet sich ein Button, der den Einrastmechanismus erst wieder lösen muss.
Mit dabei ist auch eine relativ gut verarbeitete Transporttasche.

Die kleine mitgelieferte Tasche kommt auch sehr robust rüber und besitzt dazu einen Trageriemen.

Zusammen mit der Sony (inkl. Akku und UV-Filter) wiegt die Kombination 1121g. Nur das Objektiv kommt mit angeschraubtem Filter auf 468g. Unter gleichen Bedingungen wiegt das 24mm von Sigma auch mit angeschraubtem Filter 762g. Ausgehend vom Sony sind das über 60% mehr Gewicht.

Wir kommen dazu noch später, aber eins vorne weg: Die beiden können in etwa das Selbe. Dieser Gedanke macht das Sony in meinen Augen fast schon zu einem kleinen physikalischen Wunder.

An der Kamera nach vorne misst das Objektiv ab dem Body keine 10cm. Der Durchmesser liegt bei ca. 7cm.

Der Filter Durchmesser liegt gerade einmal bei 67mm. Filter liegen deshalb in einem finanziell noch angenehmen Rahmen (auch wenn das natürlich angesichts der UVP des Objektivs fast schon wieder lustig klingt).

Sony 24mm 1.4 GM vs Sigma 24mm 1.4 Art
Das Sigma ist nicht nur länger, sondern auch im Filterdurchmesser größer und wesentlich schwerer.

Im Vergleich: Das Sigma besitzt bereits einen 77mm Filter.

Wie das G Master Branding vermuten lässt, ist das Objektiv eine Linse für Vollformat Kameras. Mit 24mm sind nicht nur Landschaftsaufnahmen, sondern v.a. auch Aufnahmen in Innenräumen, Architektur und auch Portraits mit modernem Feeling möglich. Die 24mm vom Sony sind zudem etwas weiter als die des Sigmas. Sprich: Im Vergleich wirkte das Sigma etwas näher “herangezoomt”.

Die Blende 1.4 zeichnet eine hohe Lichtstärke aus, dazu gibt es ein wirklich traumhaftes Bokeh. Dieses ist nochmal einen Ticken weicher als das des Sigmas. Das hängt vielleicht auch mit den 11 Blendenlamellen zusammen, die dafür sorgen sollen. Dazu gleich noch mehr. Für mich bringt die Lichtstärke auch bei Reportagen unter schlechten Lichtbedingungen noch eine gute Bildqualität und lässt viel Gestaltungsspielraum mit der Unschärfe im Raum.

Der Mindestfokus Abstand beträgt 0,24m. Zusammen mit der starken Tiefenunschärfe und weitem Winkel wirken Nahaufnahmen sehr faszinierend.

Einsatz des Objektivs in der Praxis

In der Praxis mit dem Objektiv zu fotografieren macht aus den genannten Gründen viel Spaß. An der Kamera aufgeschraubt fühlt sich die Sony A7III wirklich sehr ausgewogen an. Nicht so kopflastig wie die Sigma Art Versionen für Sony.

Ich werde mit dem Objektiv vor allem meine Hochzeitssaison ab nächstem Jahr bestreiten. Mir schwebt dafür eine Objektiv Kombination zusammen mit dem ebenfalls sehr guten Sony 55mm 1.8 auf der anderen A7III vor.

Geplant ist auf jeden Fall auch eine Reise, auf die ich das Objektiv zum Testen mitnehmen will. Eventuell werde ich in diesem Bereich aber auch beim etwas leichterem 28mm F2 bleiben.

Update: Der Beitrag über meine Malta Fotoreise ist nun online. Hier hatte ich das Objektiv für alle Fotos und das Reisevideo in Verwendung.

Wie schon oben geschrieben ist das Objektiv auch für Innenräume sehr gut geeignet. So sehen auch kleinere Räume mit dem Weitwinkel etwas größer aus. Auf diese Weise kann ich auch sehr einfach ein Youtube Setup aufbauen, bei dem die Kamera einfach direkt mit auf dem Schreibtisch (statt irgendwo weiter weg im Raum auf einem extra Stativ) steht.

Zur Verwendung im Videobereich wird sich das geringe Gewicht ebenfalls gut auf die Operationsfähigkeit auf dem Gimbal auswirken.

Mein erstes Portrait Fotoshooting habe ich mit dem Objektiv auch schon hinter mich gebracht. Zur Portraitfotografie mit Weitwinkel Objektiven wird auch bald noch ein extra Beitrag erscheinen.

Update: Der Beitrag über gelungene Portraitfotografie mit Weitwinkel Objektiven ist nun online.

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Das Objektiv fokussiert dabei immer sehr schnell und fügt sich nahtlos in meinen bisherigen Workflow ein.

Beispielfotos

In den folgenden Fotos siehst du, wie 24mm wirken und was mit dem Objektiv möglich ist. Beachte vor allem auch, wie weich das Bokeh zunehmend immer unschärfer wird. Das Bokeh ist wirklich aller erste Sahne!

Alle Fotos im Folgenden sind wie üblich mit meinem THO Lightroom Preset & Profil Paket bearbeitet worden. Mit diesem Preset Paket sind solche Moody Bildlooks in wenigen Sekunden erstellt. In Verbindung mit den Profilen gibt es über 100 Möglichkeiten, solche Bildlooks auf das jeweilige Shooting anzupassen. Ein optimaler Bildlook lässt sich so immer finden.

Videoproduktion

Wie oben erwähnt will ich das Objektiv auch zur Videoproduktion einsetzen. Ein Beispiel dafür war mein Malta Reisevideo im Vlog-Stil. Hier kam für Bilder und Videos ausschließlich das Sony 24mm 1.4 GM zum Einsatz:

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Interessant für Video ist das Objektiv vor allem auch durch das leichte Gewicht. So lässt es sich z.B. gut an einem DJI Ronin S Gimbal verwenden, ohne das ganze Setup zu schwer zu machen. Durch den entklickbaren Blendenring kann man auch weiche Übergänge mit der Blende als Effekt nutzen.

Pixelpeeping und Bildqualität: Sony 24mm 1.4 GM vs Sigma 24mm 1.4 Art

Jetzt sehen wir uns an, wie stark das Objektiv wirklich im Detail ist. Vom wirklich genialen Bildlook konntet ihr euch oben schon überzeugen. In erster Linie zählt natürlich erst einmal diese Charakteristik. Da das Objektiv aber dennoch etwas preisintensiver ist, folgt eine Übersicht darüber, was es am Ende wirklich leistet und wie sich im Vergleich schlägt.

Hinweis: Ich bin kein Testlabor, teste aber immer für mich selbst, wie sich jedes neue Objektiv im Line-Up schlägt (und ob es das wirklich wert war). Im Folgenden seht ihr also den Eindruck, den ich genau in diesen Tests erhalten hatte. Eine professionelle Teststation besitze ich allerdings nicht.

Schärfetest Bildmitte

Zunächst sehen wir uns die Schärfe in der Bildmitte an. Wichtig ist hier im Hinterkopf zu behalten, dass das Sigma 24mm vielleicht einen MM mehr Brennweite hat. Es nimmt dadurch näher auf – das wurde teilweise durch Neupositionierung, aber auch im Nachhinein durch Croppen des Fotos vom Sony erreicht. Nur so sind die Fotos deckungsgleich.

Ausgangsbild für den Schärfetest – Sony 24mm

Zoom auf Bildmitte – Vorher: Sony 24mm @ F1.4 / Nachher: Sigma 24mm @ F1.4

Ich glaube das kann man als Gleichstand werten. Hier im direkten Vergleich sieht es aber fast so aus, als ob das Sony einen Hauch knackiger wäre, der aber nicht der Rede wert ist.

Da ich mich vor allem auf Portraits und nicht auf Landschaften konzentriere, belasse ich es dabei und blende in der Bildmitte nicht weiter ab. Hier sind beide Objektive sehr gut zu gebrauchen und liefern schon ab Offenblende F1.4 mehr als genug Schärfe.

Schärfetest Bildrand

Gravierender wird es am Bildrand. Hier ist das Sony 24mm der klare Sieger.

Referenzfoto mit dem Sigma Art

Zoom auf die Ecke oben rechts – Vorher: Sony 24mm @ F1.4 / Nachher: Sigma 24mm @ F1.4

Man sieht beim Sigma deutlich oben rechts, wie die Kante der Bäume allmählich ausfranzt und unscharf wird. Beim Sony dagegen immernoch einwandfrei.

Das hier war auf jeden Fall schonmal eine Ansage. Ich will aber jetzt noch weiter gehen.

Zoom auf Ecke oben rechts – Vorher: Sony 24mm @ F1.4 / Nachher: Sigma 24mm @ F2.0

Das Sony liefert auf Offenblende in den Ecken ein ähnliches Bild wie das Sigma, das bereits auf F2.0 abgeblendet ist. Das finde ich wirklich beeindruckend. Man sieht beim Sigma im Vergleich zu 1.4 erst einmal, wie lediglich die Vignette schwächer wird.

Ich sehe auf meinem Vergleichsbild vom Sigma auf F2.8, dass dieser Unschärfe Effekt dann schon verschwunden und das Objektiv bereits schärfer als das Sony auf Offenblende ist.

Bei Fotos beider Objektive auf F2.8 abgeblendet ist das Sony GM außerhalb vom Bildzentrum immer noch etwas schärfer. Ab F4.0 sind beide Objektive gleich auf.

Verzerrung und Vignettierung

Das Objektiv hat bei F1.4 eine leichte Vignettierung, die ab F2.0 – F2.8 kaum noch sichtbar, ab F4.0 komplett verschwunden ist. Wie stark sich das ausprägt, siehst du oben im Vergleich der Randschärfe und im folgenden Slider. Oben sieht man, dass der Helligkeitsabfall zum Rand nicht schlimmer als beim Sigma ist.

Eine Verzerrung ist in meinen Augen kaum vorhanden, kein Vergleich zum (in diesem Aspekt) wesentlich schlechteren Sony 28mm F2.

Auf Blende 1.4 – Vorher: Ohne Korrekturen – Nachher: Mit aktivierten Profilkorrekturen

Chromatische Aberrationen

Wie du oben eventuell schon beim Schärfetest am Bildrand (und manch anderem Beispielfoto) gesehen hast, leidet das Sony 24mm GM bei Offenblende etwas an chromatischen Aberrationen. Das sind die unschönen Magenta-Ränder, die an Kontrastkanten von gewissen Aufnahmesituationen entstehen. Das Sigma ist davon nicht so stark bis garnicht betroffen.

Zoom auf das Foto – Sony 24mm @ F1.4

Diese Aberrationen sind aber auch beim Sony ab F2.0 kaum noch sichtbar, spätestens ab F2.8 komplett verschwunden. Das ist natürlich ein Nachteil von diesem Objektiv.

Man kann nun schimpfen: Für den Preis darf das doch nicht sein? Ich denke das hat u.a. etwas mit der Ausformung des Bokeh’s zu tun. Und zwischen den anderen Aspekten eine gesunde Balance zu finden. Die chromatischen Aberrationen lassen sich mit einem extra Klick im RAW-Konverter in den meisten Situationen leicht korrigieren. Fehlende Schärfe wiederherstellen oder ein Bokeh in dieser Charakteristik zu bearbeiten ist dagegen schier unmöglich.

Ich bin daher über andere Dinge, die Sony richtig gemacht hat sehr viel glücklicher gestimmt, als gegen die chromatischen Aberrationen. Aber klar – das ist ein Minuspunkt.

Und damit kommen wir zum Thema, das dieses Manko in Vergessenheit geraten lässt.

Bildlook und Bokeh

Der Bildlook und das Bokeh ist von beiden Linsen wirklich sehr schön. Das Sony setzt aber in diesem Punkt noch einmal eine ganze Schippe drauf, denn:

Das Bokeh und der Verlauf von Schärfe in Unschärfe sind beim Sony 24mm 1.4 einfach nur WOW.

Wir fangen mal unspektakulär mit zwei Stillleben an, wo man schone erste Unterschiede erkennen kann:

Vorher: Sony 24mm @ F1.4 / Nachher: Sigma 24mm @ F1.4

Vorher: Sony 24mm @ F1.4 / Nachher: Sigma 24mm @ F1.4

Für mich siehen die Kanten von jedem einzelnen “Bokeh-Bällchen” vom Sony einen Hauch weicher aus. Das sieht man hier im Hintergrund bei der Pflanze. Hier hat das Sigma einen höheren Kontrast zur Wand, das Bokeh erscheint einen Tick kantiger.

Ok, ihr denkt euch jetzt wahrscheinlich der Typ spinnt. Aber im Folgenden noch ein Beispiel aus einem Portrait Shooting, das das unruhigere Bokeh vom Sigma deutlich zeigt:

Vorher: Sony 24mm @ F1.4 / Nachher: Sigma 24mm @ F1.4

Zoom ins Bild – Vorher: Sony 24mm @ F1.4 / Nachher: Sigma 24mm @ F1.4

Ich denke hier wird es sehr deutlich. Links die Bokeh-Bälle wirken beim Sigma etwas störrisch – beim Sony einfach viel ruhiger. Das selbe kann man auch unten im Bokeh beobachten:

Zoom ins Bild – Vorher: Sony 24mm @ F1.4 / Nachher: Sigma 24mm @ F1.4

Ich sehe beim Sigma an jedem Grashalm härtere Kanten. Dem ein oder anderen wird das nun wohl nur minimal anders vorkommen. Aber im Gesamtbild läuft das Bokeh beim Sony einfach weicher und lässt das Foto so etwas ästhetischer erscheinen.

Farblich erscheint das Sigma typischerweise etwas wärmer. Um gleiche Fotos zu erhalten, muss ich hier die Temperatur im Weißabgleich absenken. Das Sony bildet dagegen etwas neutraler und im Vergleich kälter ab, was mir aber mittlerweile auch besser gefällt.

Fazit Sony SEL24F14GM Test: Ein winziges Premium Objektiv ab Offenblende

Okay. Das klingt ja alles zu schön um wahr zu sein, oder? In der Zusammenfassung haben wir also Folgendes:

Ein winziges Objektiv, das in Abmessungen und Gewicht wesentlich kleiner und leichter als die Konkurrenz ist. Top Verarbeitung und eine Ausstattung, die keine Wünsche offen lässt. Und dazu auch eine optische Leistung, die man eher größeren Objektiven zuordnen würde: Mehr als ausreichende Schärfe ab Offenblende bis an den Rand. Teilweise bessere Leistungen als vom Preis-Leistungssieger Sigma 24mm Art.

Ein Highlight für mich ist auch das überaus sanfte Bokeh. Ich weiß nicht wie sie es gemacht haben – aber es macht einfach unglaublich Spaß. Das sanft abfallende F1.4 Bokeh in Kombination mit dem Weitwinkel produziert wirklich einen faszinierenden Effekt. Für mich kommt hier auch wieder der mystische 3D Pop gut zum Vorschein.

Gibt es nun überhaupt auch etwas Schatten an dem Objektiv? Zum einen gibt es v.a. auf Offenblende immer wieder sichtbare chromatische Aberrationen. Zwar würde man das vielleicht nicht bei einem Objektiv dieser Preisklasse erwarten, allerdings ist das wohl der Ausgleich für das besonders schmierige Butter-Bokeh.

Das Sony Objektiv hat mich voll und ganz überzeugt. Ich würde es trotz des höheren Preises nicht mehr hergeben wollen. Dafür gefällt mir die Größe, Bildqualität, Bokeh und Ausstattung einfach zu gut.

Zum anderen dürfte eben der Preis viele abschrecken. Ja, dieses Objektiv kostet um die 1500€. Ist das zu viel? Mit einem Blick auf die Konkurrenz (Nikon 24mm 1.4: 1899€, Canon 24mm 1.4 L II: 1429€) liegt das Objektiv noch im Rahmen. Es ist ein Objektiv aus der Oberklasse und sobald man es mal einen Monat benutzt hat, will man es nicht mehr missen.

Zudem sei gesagt, dass zwar die Kamera das Foto aufnimmt, der Bildlook aber zum Großteil der Linse zu verdanken ist. Und das macht das Sony 24mm 1.4 GM eben sehr gut und liefert Ergebnisse auf höchstem Niveau.

Sony 24mm 1.4 GM Test

Einen Kommentar habe ich auch bei meinen Objektiv Recherchen auf einem anderen Blog gefunden, an den ich mich noch grob erinnere: “Wieso muss immer alles günstig sein?” – lieber doch einmal etwas wertiges kaufen, mit dem man über viele Jahre zufrieden ist. Das ist am Ende oft sogar besser für die eigenen Finanzen, als auch für die Nachhaltigkeit. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Wem das Objektiv preislich dennoch zu happig ist, findet mit dem Sigma 24mm 1.4 Art Objektiv* den Preis-Leistungssieger.

Schreib mir in die Kommentare, ob und welches Weitwinkel Objektiv du verwendest!

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Markus Thoma

Ich bin Markus und schreibe aus meiner Erfahrung als Berufsfotograf über die kreative Art der Fotografie. Am liebsten fotografiere ich draußen Porträts - bei natürlichem Licht. Denn weniger ist meistens mehr. Hin und wieder bin ich auch gerne mal auf Reisen. Wenn ich gerade nicht fotografiere, findet ihr mich auf Metalcore Konzerten, in der Natur oder am Buffet. Schau doch auch mal auf meinen Social Media Kanälen vorbei:

4 Gedanken zu „Sony 24mm 1.4 GM Test & Review: Winziges Objektiv erster Sahne (vs. Sigma Art)“

  1. Also um mehr als den doppelten Preis gegenüber dem Sigma – ART das Sony zu bevorzugen, ist schon fast “Plasphemie”!
    Ich besitze selbst G-Objektive von Sony aber auch die Sigma – ART-Objektive.
    Aber da fehlt mir die “Verhältnismäßigkeit” – Preis-Leistung vom Sony Objektiv gegenüber dem Sigma!

    LG

    Antworten
    • Servus Andreas,

      die Sigmas sind gute Objektive. Würde hoffen, dass Sigma das alte 24mm bald ebenfalls auf die neue DG DN Art Serie upgraded. Dadurch würden bestimmt viele der angesprochenen optischen Eigenschaften wieder verbessert werden.

      VG
      Markus

      Antworten
  2. Jetzt hast du mir doch tatsächlich das Sony 24mm schmackhaft gemacht ?

    Ein wirklich guter und ausführlicher Bericht! Bin gerade per Zufall auf deinen Blog gestoßen und bin schon neugierig auf deine anderen Einträge :)

    Antworten

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