TFP Shooting: Portfolio-Turbo durch Fotos auf TFP Basis


in », «

Aktualisiert am 15.03.2024

TFP Shooting: Portfolio-Turbo durch Fotos auf TFP Basis

Hallo! Ich bin Markus und helfe dir dabei, bessere Porträts zu fotografieren. Trage dich jetzt für den kostenlosen 7-Tage-Porträt-Kurs ein und erhalte täglich eine Lektion mit den besten Tricks.

Invalid email address
Du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Bitte beachte unsere Hinweise in der Datenschutzerklärung.

Das Wichtigste im Überblick

  • TFP steht für »Time for Prints« und bedeutet, dass für ein Fotoshooting kein monetärer Austausch stattfindet
  • Stattdessen bringen sowohl Model und Fotograf kostenlos ihre Zeit auf
  • Bei Fotoshootings auf TFP-Basis entstehen Bilder für das Portfolio von Model und Fotograf
  • Behalte die Empfehlungen aus diesem Beitrag im Hinterkopf, dass dein TFP-Shooting ein Erfolg wird

Dein Portfolio ist das »Beweismaterial«, dass du richtig gut fotografieren kannst. Hier zeigst du deine besten Fotos. Doch zu Beginn deiner fotografischen Karriere hast du noch nicht wirklich viele Arbeiten. Und auch sonst solltest du immer wieder mit neuen und frischen Bildern überzeugen. Nur das sorgt für neue Anfragen und bezahlte Fotoshootings.

Doch wie erstellst du großartige Fotos für dein Portfolio?

Hier kommt das sogenannte TFP Shooting ins Spiel. Diese kostenlosen Testshootings helfen dir dabei, ein überzeugendes Portfolio aufzubauen. So kannst du die Dinge zuerst einmal in Ruhe ausprobieren und üben. Ganz ohne finanziellen Druck.

Du fotografierst also nicht nur um dein Portfolio zu erweitern. Sondern spielst nebenbei auch den Ablauf durch und erhältst so mehr Sicherheit für professionelle Fotoshootings. Nichtsdestotrotz gibt es einige Fettnäpfchen, in die du treten kannst.

Foto aus TFP Shooting
Bild aus einem TFP Shooting

Daher zeige ich dir, wie TFP Fotoshootings genau ablaufen und was es heißt, auf TFP Basis zu fotografieren. Du erhältst die besten Tipps, wie du diese Art des Fotoshootings voll ausnutzt. Dafür zeige ich dir viele Vor-, aber auch ein paar Nachteile. Diese Erfahrungen habe ich durch meine eigene Fotografie in zahlreichen TFP Situationen gesammelt.

Es lohnt sich diesen Artikel zu lesen, denn: TFP Shootings können dir den Weg zu mehr Bekanntheit und einer Berufsfotografie (oder auch Model) Laufbahn ebnen. Auch kannst du so die Leidenschaft für die Fotografie erst richtig entdecken.

Was ist ein TFP Shooting? Bedeutung dieser Vereinbarung

Ein TFP Shooting ist ein Fotoshooting, bei dem kein Geld fließt. Weder das Model bezahlt für die Fotos, noch der Fotograf für das Model. Der einzige Aufwand ist die Zeit, die für das Fotoshooting aufgebracht wird. Am Ende profitieren beide Seiten von neuen Fotos für das eigene Portfolio. Dafür wird vereinbart, dass die Fotos beiderseitig ohne Limitierung online und offline zur Eigenwerbung verwendet werden dürfen. Beide Parteien geben das Einverständnis für die Nutzung der Bilder. Das wird in einem einfachen TFP Vertrag festgehalten.

Was bedeutet die Abkürzung TFP? Test Foto Projekt? Nein – die Begrifflichkeit kommt aus dem Englischen und ist schon etwas älter. Es steht für »Time For Prints« und bedeutet so viel wie »Zeit für Fotos«. Nur damals gab es noch keinen Download, sondern eben gedruckte Abzüge (Prints) der Bilder für die Portfolio Mappe.

Mit Anfang des digitalen Zeitalters gab es auch einmal die Abkürzung TFCD – was das Aushändigen einer CD beschreibt (»Time for CD«). Mittlerweile könntest du TFP inoffiziell einfach mit »Time For Photos« aussprechen – was ich persönlich am passendsten finde.

Fotoshooting auf TFP Basis

Der Ablauf eines TFP Fotoshootings

Aus Sicht des Fotografen läuft ein TFP Shooting typischerweise so ab:

  1. Du hast eine Idee oder Bild im Kopf, das du fotografieren möchtest
  2. Du startest die Suche nach einem passenden Model auf TFP Basis
  3. Diese Person fragst du als Model an und vereinbarst ein Fotoshooting
  4. Ihr trefft euch zum Fotografieren und unterzeichnet beide den TFP Shooting Vertrag
  5. Ihr fotografiert (hoffentlich) viele gute Fotos
  6. Du bearbeitest die Fotos und übermittelst sie (z.B. per Cloud Download)
  7. Du kannst die Fotos in deinem Portfolio und der Mappe nutzen

Aus Sicht des Models läuft es so ab:

  1. Du erhältst eine TFP Anfrage, schreibst einem Fotografen oder meldest dich auf eine TFP-Model Ausschreibung
  2. Ihr trefft euch zum Fotografieren und unterzeichnet beide den TFP Shooting Vertrag
  3. Ihr fotografiert (hoffentlich) viele gute Fotos
  4. Du wartest auf die Übermittlung der Bilder durch den Fotografen
  5. Du kannst die Fotos in deinem Portfolio und der Mappe nutzen

Natürlich kann der TFP Vertrag auch schon vorab zum Shooting geschickt und unterzeichnet werden. So kann der Vertrag genauer gelesen werden und es vermeidet Bürokratie direkt beim Fotografieren.

Die Kosten für ein TFP Fotoshooting

Ja, grundlegend wechselt kein Geld den Besitzer. Dennoch fallen ein paar Aufwände an, die nicht nur finanzieller Natur sind:

  • Deine Zeit: Sie ist dein wertvollster Besitz. Und falls du selbstständig als Fotograf arbeitest, kann man sie mit mindestens 60€ netto pro Stunde gleich setzen. Neben dem TFP Shooting an sich kommt auch die Planungs-, Fahrt- und Nachbearbeitungszeit dazu.
  • Reisekosten: Egal ob mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Auto – eine Anreise kostet nicht nur Zeit sondern auch Treibstoff.
  • Outfits und Requisiten: Neue Ideen sind nicht selten auch mit der Anschaffung neuer Outfits, Accessoires oder Requisiten für das Fotoshooting verbunden.
  • Verschleiß: Bei professionellen Foto-Aufträgen wird oft eine Equipment-Pauschale berechnet. Denn mit jedem Einsatz verringert sich die Lebensdauer von Blitzlampen oder dem Kameraverschluss. Klingt kleinlich und wird natürlich nicht berechnet, solltest du aber trotzdem im Hinterkopf behalten.

Je nach Ort des Fotoshootings fallen also verschiedene Kosten für beide Parteien an. Das Model muss im Grunde nur Zeit und Fahrtkosten für das Shooting an sich aufwenden. Vielleicht noch ein paar Euros für ein tolles Outfit. Auf den Fotografen warten zuhause noch die Nachbearbeitung, sowie etwas Equipment-Verschleiß. Von eventuellen Zahlungen für Studiomiete und Software möchte ich nicht reden.

Ich möchte auf folgendes hinaus: Je nach Ort, individueller Anreise (Zeit und Kosten) sollten beide Parteien auf Null kommen. Wägt einfach ab, wer tatsächlich den höheren Aufwand hat und bleibt fair. Ich konnte auch die Erfahrung machen, dass man sich je nach Situation z.B. gegenseitig einen Zuschuss zum Sprit gibt, falls jemand eine extrem lange Anreise hat. Findet einfach eine faire Regelung für beide!

Requisiten für TFP Shooting
Nicht nur Anfahrt, sondern auch Requisiten kosten Geld.

Vorteile: Die Chancen von Fotoshootings auf TFP Basis

Egal ob Fotograf oder Model – du etablierst dich über dein Portfolio. Fotograf ist schon lange kein geschützter Beruf mehr, wodurch keine gezielte Ausbildung oder Meisterprüfung mehr notwendig ist. Wie in kreativen Berufen üblich lässt nur dein Portfolio Rückschlüsse auf dein Können zu.

Kunden und Shooting-Interessierte können über dein Portfolio entscheiden, ob ihnen dein Stil zusagt. Und ob sie dich buchen möchten. Ist das Portfolio (noch) nicht so überzeugend, bieten TFP Shootings eine gute Möglichkeit das zu ändern.

Die Vorteile von TFP Shootings:

  • Ohne den finanziellen Druck eines Auftragsfotoshootings im Hinterkopf fällt es dir wahrscheinlich leichter, großartige Fotos zu machen. So hast du den Kopf frei und kannst kreativer werden. Aus diesem Grund gefallen später Fotos auf TFP Basis manchmal sogar besser als Auftragsarbeiten. Zumal zahlende Kunden nicht immer auch veröffentlicht werden wollen.
  • Neben dem Portfolio Aufbau bieten diese kostenlosen Testshootings auch die Möglichkeit, neue Dinge auszuprobieren, bevor du sie Kunden anbietest. Beispielsweise wenn du neue Fotografie Ausrüstung testen möchtest, so wie z.B. neue Objektive, Softboxen oder Lichter. Komplett neue fotografische Ansätze wie Kompositionen, Posen, Stil oder Orte probierst du am besten ebenfalls erst einmal in Ruhe beim TFP Fotoshooting.
  • Bei einem TFP Shooting hast du die Möglichkeit, deine Fotos von Grund auf nach eigener Vorstellung zu gestalten. Du selbst wählst das Model, Outfits, Ort und Uhrzeit aus. Bei bezahlten Aufträgen hast du darauf oft wenig bis gar keinen Einfluss. In diesem Sinne könntest du sogar komplett unreale Szenen aufbauen und komplett andere Fotos schießen.
  • Du kannst dein Portfolio nicht nur ausbauen, sondern auch grundlegend verändern. Nach und nach kannst du dich z.B. in eine völlig neue Richtung vortasten, was auch wieder eine andere Zielgruppe für deine Fotoshootings anziehen wird.
  • Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist es, dass du so natürlich immer unter Leute kommst. Oft gibt es ganze Fotografen-Treffen (»MeetUps«), die auf TFP Basis ablaufen. Dort kannst du mitunter wichtige neue Kontakte aufbauen und dein Netzwerk erweitern. So kannst du bei einer kommenden Anfrage wieder auf das TFP Model oder eine dort kennengelernte Visagie zurückgreifen.

TFP Shootings bieten also eine tolle Möglichkeit, dich selbst erst einmal auszuprobieren. Sonst wirst du zum Piloten, der den Simulator überspringt und direkt Fluggäste fliegt. Das kann schnell schief gehen! Gehe noch weiter und nutze die kostenlosen Shootings nicht nur als Generalprobe, sondern simuliere einen bezahlten Auftrag!

Apropos bezahlter Auftrag. Durch Fotos auf TFP Basis kannst du deinen beruflichen Schwerpunkt präzise ausrichten oder ändern. Beispiel: du fotografierst überwiegend Hochzeiten, möchtest aber langfristig auf Businessfotografie umschwenken. Durch ein paar organisierte Business TFP Fotoshootings kannst du dein Portfolio dahingehend verändern, um anschließend für den neuen Kundenstamm interessanter zu werden. Kunden buchen am Ende immer das, was sie bei dir im Portfolio sehen.

Nachteile: Behalte diese Gefahren von TFP Shootings im Hinterkopf

Theoretisch können dir TFP Shootings also den Weg in neue Kreise, zu neuen Kunden, einem besseren Portfolio und mehr Kreativität ebnen. In der Realität sieht es allerdings oft auch etwas anders aus. Es gibt mittlerweile auch einige Nachteile und sogar Gefahren.

Die Nachteile von TFP Shootings:

  • Durch die sozialen Medien ist das Thema TFP präsent wie nie zuvor. So bekommen natürlich auch »Privatleute« Wind davon, dass TFP das Codewort für kostenlose Fotos ist. Egal ob mit Model Erfahrung oder nicht. Eine »Bewerbung« ist schnell per Chat verschickt. Ich habe es schon öfter erlebt, dass sich auch viele (komplett) unerfahrene Personen auf eine Ausschreibung hin gemeldet haben. Meist sind deren Profile auf Instagram aber nicht einmal öffentlich einsehbar, was die Beurteilung der Eignung für das jeweilige Projekt schwierig macht. Das kann der erste Hinweis darauf sein, dass schlicht kein Portfolio oder Modelfähigkeiten (wie Posing-Sicherheit) vorhanden sind.
  • Plane nicht zu viel Zeit für TFP Shootings ein. Zumindest nicht, wenn du mit der Fotografie Geld verdienen möchtest. Denn mit TFP Shootings kannst du immer nur indirekt Geld verdienen. TFP Fotos dienen immer nur zur Eigenwerbung, um anschließend bezahlte Aufträge an Land zu ziehen. Frage dich also immer erst, ob du einen wirklichen Bedarf an neuen Bildern hast. Falls du gerade weniger zu tun hast, eignen sich TFP Shootings natürlich perfekt, um deine Arbeitszeit mit etwas sinnvollem »aufzufüllen« und nicht zu vergeuden.
  • Falls du die Absicht hast als professioneller Fotograf wahrgenommen zu werden, solltest du es wirklich nicht übertreiben. Wenn du zu lange »kostenlos« fotografierst, spricht sich das schnell herum. Wenn dein komplettes Portfolio nur aus TFP Fotos besteht, wirst du als Hobbyfotograf wahrgenommen (das ist natürlich nicht schlimm, falls du wirklich kein Geld verdienen möchtest). Irgendwann wird es schwierig, dieses Image wieder abzuschütteln und Leute zu überzeugen, wieso sie jetzt plötzlich für deine Fotos zahlen sollen.
  • Im Hochzeitsmarkt heißen TFP Fotoshootings mittlerweile »Styled Shoots«. Hier treffen sich mehrere Hochzeitsdienstleister wie Konditorei, Kartenmacherei, Location Anbieter oder Dekorateurin und arbeiten zusammen an einem Set. Die entstandenen Fotos vom Model-Paar in diesem Set erhalten dann alle zur Eigenwerbung. An sich eine wirklich coole Sache – dennoch verfolge ich diesen Trend skeptisch. Denn meist wird hier ziemlich übertrieben. Vom Alpaka-Gehege über Pferdekoppel bis hin zu Hubschrauberflügen habe ich schon viel gesehen. Klar kann so wieder eine neue Zielgruppe angezogen werden. Meistens ist es aber schwierig, diese Fantasie Bilder mit denen von echten Hochzeiten (die meist etwas schlichter sind) im Portfolio zu kombinieren. So wird oft schon »von weitem« ersichtlich, dass das keine echte Hochzeit gewesen sein kann. Die Endkunden riechen das.

Diese Dinge solltest du dringend vermeiden, da TFP sonst keinen Mehrwert mehr bietet. Im Gegenteil: Manchmal können TFP Shootings auch kontraproduktiv sein.

Kodex: Beachte diese Dinge für gelungene Zusammenarbeiten

Beachte daher diese 7 Punkte für erfolgreiche TFP Fotoshootings:

  1. Fotografiere nicht ausschließlich auf TFP, um deinen Ruf als beruflicher Fotograf oder professionelle Bildermacherin aufrecht zu erhalten.
  2. Fotografiere niemanden, ohne die Referenzen bzw. Portfolio-Fotos des Models geprüft zu haben. Fotografiere nur »kostenlos«, wenn du von einem langfristigen Mehrwert für dein Portfolio überzeugt bist.
  3. Wäge ab, ob dich langfristig Leute für die entstandenen Bilder buchen sollen oder ob es ein freies Kreativprojekt werden soll
  4. Sende potentiellen Models TFP Anfragen nur in Verbindung mit deinem Portfolio. Zeige, dass sich ein Fotoshooting mit dir lohnen wird!
  5. Die Idee für das TFP Shooting sollte vor der Auswahl des Models entstehen. Schicke neben deinem Portfolio immer zusätzlich einen Plan bzw. Moodboard mit Bildern, die für das Fotoshooting inspirieren sollen.
  6. Ein TFP Shooting soll immer beiden helfen. Verlinkt euch daher immer, wenn ein Bild irgendwo online geteilt wird. In Zeitschriften sollte auch immer Model / Fotograf erwähnt werden.
  7. Im Nachgang sollten die Fotos immer zeitnah fertiggestellt und an das Model übermittelt werden

Dieser Kodex schafft schon einmal die Grundlage für ein erfolgreiches Shooting auf TFP Basis.

So kannst du ein TFP Model finden

Du hast eine Idee entwickelt und ein festes Bildkonzept im Kopf. Um loszulegen brauchst du nur noch ein Model. Doch wo findest du eine passende Person für deine Idee?

  • Du wirst unter der Zeit immer wieder Bewerbungen von Models für TFP Projekte bekommen, die auf der Suche nach neuen Projekten sind. Selbst wenn du in diesem Moment kein Model suchst. Wenn du dir später eine Zusammenarbeit vorstellen könntest, solltest du diese Person auf einer Liste notieren und für kommende Projekte im Hinterkopf behalten.
  • Damals waren verschiedene Communities und Karteien gut besucht. Heute findet der Austausch in den sozialen Medien statt. Vor allem auf Instagram ist es relativ einfach, ein TFP Model zu finden. Manchmal steht sogar in der Profilbeschreibung, ob TFP Anfragen gewünscht sind oder nicht.
  • Wenn du noch nicht so vielen potentiellen Models auf sozialen Netzwerken folgst, dann folge einfach Fotografie-Profilen. Achte darauf, welche Models auf deren Bildern verlinkt werden. So findest du neue interessante Gesichter.
  • Auf Instagram ist es praktisch, die »Speichern«-Funktion zu nutzen. So kannst du eine Liste für potentielle TFP Zusammenarbeiten erstellen. Wenn es soweit ist, kannst du darauf zurückgreifen.
  • Statt zu suchen kannst du auch einfach Interessierte auf dich aufmerksam machen: Starte eine TFP Model Ausschreibung! Doch Achtung: Neben deiner Idee solltest du auch andere Voraussetzungen veröffentlichen. Neben Erscheinung und Posing-Sicherheit könntest du zum Beispiel die Anforderung festlegen, wo das Fotoshooting stattfinden wird. Falls du eine Deadline hast, schreib auch dazu, in welcher Woche das Fotoshooting stattfinden müsste.
TFP Model für Fotoshooting

Beachte die rechtlichen Grundlagen: Der TFP Shooting Vertrag

Außer mit Lebenszeit wird für die Fotos von keiner Seite aus bezahlt. Damit die aufgebrachten Mühen nicht umsonst waren, bietet ein TFP Shooting Vertrag die Basis für die langfristige Verwendung der Fotos.

Das sollte im TFP Vertrag vereinbart werden:

  • Die Bilder dürfen von beiden Seiten für nicht-kommerzielle Zwecke verwendet werden. Das betrifft im Grunde die Verwendung im Portfolio.
  • Um das rechtlich zu ermöglichen, erlaubt das Model dem Fotografen die Veröffentlichung der Aufnahmen von sich. Der Fotograf räumt dem Model ein Nutzungsrecht ein.
  • Das Urheberrecht verbleibt immer beim Fotografen.
  • Weitere Verwendungsarten (Zeitschriften, Fotowettbewerbe, etc.) müssen im Vertrag genannt und abgeklärt werden. Es können auch explizit Websites für den Upload untersagt werden, wie z.B. irgendwelche Schmuddel-Websites
  • Für die kommerzielle Verwendung (z.B. Weiterverkauf der Bilder etc.) muss meistens noch ein Foto-Release-Vertrag vom Fotografen bzw. ein Model-Release-Vertrag vom Model unterzeichnet werden. Dadurch werden weitere Nutzungen gegen Entgelt gestattet.
  • Im Vertrag wird geregelt, ob und wie das Model / der Fotograf bei einer Veröffentlichung schriftlich genannt werden muss.
  • Interessant für Models: Es sollte die Zusicherung einer bestimmten Anzahl an Bildern nach einem bestimmten Zeitraum erfolgen.
  • Die Bildauswahl der Ergebnisse kann nach Vereinbarung z.B. nur durch den Fotografen erfolgen
  • Eine weitere Bearbeitung durch das Model (z.B. durch Filter) könnte untersagt werden

Darüber hinaus ist der Vertrag immer eine gute Möglichkeit, die grundlegenden Kontaktdaten auszutauschen. Über die Jahre werden sich einige Models in deinem Fotografie-Portfolio sammeln. So behältst du den Überblick.

Hier findest du ein paar TFP Vertrag Vorlagen:

Fazit: Wann lohnt sich ein TFP Shooting?

Egal ob Generalprobe für bezahlte Aufträge, Freiraum um kreativ zu werden, neue Dinge auszutesten, das Netzwerk zu erweitern oder das Portfolio aus- oder umzubauen: TFP Shootings können dir und deiner Fotografie einen enormen Schub geben. Mit ihnen festigst du deinen fotografischen Stil, erlangst Sicherheit oder dringst in neue fotografische Genres vor.

Deine Bildbearbeitung ist laaangsam? Übernimm meine besten Lightroom Techniken und beschleunige deinen Workflow extrem.

Trage dich jetzt in den kostenlosen Lightroom Crashkurs ein und erhalte in den nächsten 5 Tagen je eine Lektion. Zusammen bringen wir deinen Workflow auf Touren: Von systematischer Bildauswahl über automatische KI-Retusche bis hin zur kompletten Erstellung von Farblooks.

Invalid email address
Du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Bitte beachte unsere Hinweise in der Datenschutzerklärung.

Zudem ist es eine tolle Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen, die dir später auch bei bezahlten Aufträgen enorm weiterhelfen können.

Falls du deine Fotografie gewerblich betreiben möchtest solltest du dich dennoch davor hüten, als »die TFP Fotografin« oder »der kostenlose Knippser« wahrgenommen zu werden. Daher sollten TFP Model Gesuche nicht zu oft erfolgen – und dann nur unter spezifischen Anforderungen. Zudem sollte man es deinem Portfolio auf keinen Fall ansehen, dass es nur aus TFP Shootings besteht. Vor allem übertriebene Styled Shoots haben häufig diesen künstlichen Beigeschmack.

Die rechtliche Grundlage bildet immer ein TFP Shooting Vertrag. Hier wird schwarz auf weiß die gegenseitige Erlaubnis erteilt, die Bilder überhaupt veröffentlichen zu dürfen. Ohne diese Vereinbarung bewegen sich beide Seiten auf dünnem Eis. Auch wenn ich viele Fotografen aus meinem Umfeld kenne, die für ein Shooting noch nie einen solchen Vertrag abgeschlossen haben: Dadurch sicherst du all die aufgebrachten Zeit und Mühen ab.

In diesem Sinne: Mach dich auf die Suche! Finde neue Models für kreative Projekte und erweitere dein Portfolio. Es wird dich, deine Fotografie und dein Netzwerk wieder ein gutes Stück voran bringen.

Zusammenfassung der häufigsten Fragen

Wie läuft ein TFP Shooting ab?

Ein TFP Shooting bedeutete ursprünglich »Time for Prints« und diente als Möglichkeit, das Portfolio zu erweitern. Bei diesem freien Fotoshooting fließt kein Geld – weder der Fotograf bezahlt das Model, noch das Model für die Bilder. Stattdessen erhalten beide Parteien neue Fotos für das eigene Portfolio. In Model und Portraitfotografie Kreisen schreibt man sich dafür gegenseitig an und führt ein Fotoshooting durch. Anschließend wird ein TFP-Vertrag unterzeichnet. Nach der Bearbeitung zeigen beide die Fotos im Portfolio.

Wie kommt man an TFP-Models?

Suche den Kontakt zur Fotografie-Szene über die sozialen Medien wie z.B. Instagram. Finde sowohl auf Model- als auch Fotografie-Seiten neue Personen, mit denen du zusammenarbeiten möchtest. Frage ein Model per Nachricht an, aber zeige dabei direkt dein Portfolio und Moodboard für das geplante Fotoshooting.

Wo kann man sich als TFP-Model bewerben?

Andersherum kann auch das Model aktiv Fotografen anschreiben. Auch hier sollte das eigene Können im Portfolio klar ersichtlich sein und den Mehrwert einer Zusammenarbeit zeigen. Beliebt sind auch TFP-Model Ausschreibungen, auf die sich Models direkt beim Fotografen melden können.

Was ist ein freies Shooting?

TFP Shootings werden oft auch freies Shooting bezeichnet. Da hier kein Geld fließt, gibt es auch keine festen Vorgaben von Kundenseite. Daher kannst du dich frei und kreativ ausprobieren, um neue Fotos für das Portfolio zu erstellen.

Braucht man einen TFP-Vertrag?

In diesem simplen Vertrag wird geregelt, dass beide Seiten mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Das Model akzeptiert, dass es im Portfolio gezeigt wird. Andersherum wird auch dem Model ein Nutzungsrecht der Fotos eingeräumt. Durch den TFP-Vertrag wird abgesichert, dass sich beide Seiten an diese Vereinbarung halten. Ohne diese schriftliche Vereinbarung begeben sich beide Parteien auf dünnes Eis. Bei einem nachträglichen Widerspruch wäre die aufgebrachte Zeit umsonst gewesen.

Wofür dürfen TFP Fotos verwendet werden?

Bei Fotoshootings auf TFP Basis entstehen Bilder für das eigene Portfolio. Sozusagen als Eigenwerbung. Alles was darüber hinaus geht, wie z.B. der Verkauf der Bilder an Dritte, muss in einem separaten Vertrag geregelt werden.

Models: Crystal-Star Lucs, Caroline Bußmann

Lerne in 7 Tagen auf Details zu achten und stimmige Porträts zu fotografieren.

Du beherrschst die Grundlagen der Fotografie und kannst deine Kamera bedienen. Wirklich sehenswerte Porträts kommen am Ende aber nicht heraus? Oder es sieht vor Ort beim Fotoshooting immer ganz gut aus - aber zuhause am Rechner entdeckst du wieder Fehler im Bild?

Um richtig gute Porträts zu fotografieren musst du deinen fotografischen Blick ausprägen. Im kostenlosen Portrait Email-Kurs trainieren wir deinen Blick für entscheidende Bilddetails. Ich zeige dir jeden Tag eine Lektion mit 2-3 Kniffen, mit denen du deine Porträts ab dem nächsten Fotoshooting verbesserst. Trage dich jetzt wie über 7200 Personen in den Newsletter ein und du erhalte den Kurs mit weiteren nützlichen Tricks und Angeboten. Du kannst dich jederzeit wieder abmelden.

Invalid email address
Du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Bitte beachte unsere Hinweise in der Datenschutzerklärung.

Markus Thoma

Ich bin Markus und schreibe aus meiner Erfahrung als Berufsfotograf über die kreative Art der Fotografie. Am liebsten fotografiere ich draußen Porträts - bei natürlichem Licht. Denn weniger ist meistens mehr. Hin und wieder bin ich auch gerne mal auf Reisen. Wenn ich gerade nicht fotografiere, findet ihr mich auf Metalcore Konzerten, in der Natur oder am Buffet. Schau doch auch mal auf meinen Social Media Kanälen vorbei:

2 Gedanken zu „TFP Shooting: Portfolio-Turbo durch Fotos auf TFP Basis“

  1. Ich würde den Vertrag schon im Vorfeld unterschreiben lassen…. ich nutze dafür Easy Release – Model Release Pro……. Der Vertrag ist immer dabei, und nach der Unterschrift kommt der Vertrag als PDF per Mail zum Model. Wenn der Vertrag erst beim Shooting unterschrieben wird, kann es durchaus passieren, dass das Model mit dem Inhalt nicht einverstanden ist, und das Shooting dann gar nicht mehr stattfindet. Wenn man dann noch 50-100km gefahren ist…….
    Ich lasse den Vertrag beim Vorgespräch unterschreiben. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Lerne in 7 Tagen auf Details zu achten und stimmige Porträts zu fotografieren.

Im kostenlosen Portrait Email-Kurs trainieren wir deinen Blick für entscheidende Bilddetails. Ich zeige dir jeden Tag eine Lektion mit 2-3 Kniffen, mit denen du deine Porträts ab dem nächsten Fotoshooting verbesserst. Mach es wie bisher über 6000 Personen starte den Kurs mit weiteren nützlichen Tricks und Angeboten rund um die Fotografie.

Du kannst dich jederzeit wieder abmelden.

Invalid email address
Du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Bitte beachte unsere Hinweise in der Datenschutzerklärung.